"Klub der Ahnungslosen" Uli Stein attackiert den HSV und van der Vaart
Rundumschlag von Uli Stein: Der frühere Nationaltorwart hat seinen Ex-Klub Hamburger SV und insbesondere Kapitän Rafael van der Vaart scharf attackiert. "Was van der Vaart auf dem Platz abliefert, hat mit Fußball nichts zu tun. Das ist ein Alibi-Fußballer. Er verlangsamt das Spiel", sagte Stein in der TV-Sendung "Sky90".
Er habe das Gefühl, dass der HSV regelmäßig mit zehn gegen elf Spielern spiele, so der Ex-Keeper weiter: "Dafür stehen sie eigentlich noch ganz gut da. Der fehlende elfte Mann ist für mich der Kapitän. Was van der Vaart auf dem Platz abliefert, hat mit Fußball und mit Mannschaftssport nichts zu tun."
"Er ist kein Leader"
Stein verstehe nicht, warum Ex-Trainer Thorsten Fink Heiko Westermann die Kapitänsbinde abgenommen und an den Niederländer gegeben habe. Dies sei ein großer Fehler gewesen, polterte der 59-Jährige: "Er ist kein Leader und kann die Mannschaft nicht führen."
Dass van der Vaart dem Bundesliga-Dino nun in den kommenden Wochen im Abstiegskampf fehlen wird, ist für Stein keine Schwächung. "Wenn er jetzt länger ausfällt, dann ist das vielleicht die Chance, dass der HSV mal mit elf gegen elf spielt." Van der Vaart hatte sich bei der Partie in Braunschweig (2:4) einen Bänderriss und Kapselriss im rechten Sprunggelenk zugezogen und muss mindestens drei Wochen pausieren.
"Das ist keine Mannschaft"
Auch mit van der Vaarts Teamkollegen rechnete Stein ab. "Das ist keine Mannschaft mehr, da geht jeder seine Wege. Da ist kein Spieler auf dem Platz, bei dem ich das Gefühl habe, dass er wirklich die Raute im Herzen trägt. Da krempelt seit Jahren keiner die Ärmel hoch. Auch René Adler nicht", kritisierte die HSV-Ikone.
"Magath wollte die Diktatur einführen"
Schließlich nahm Stein auch noch die Verantwortlichen ins Visier. "In den oberen Etagen wird der Klub von Ahnungslosen geführt", schimpfte er. Dennoch solle man in Hamburg froh sein, dass sich die Verpflichtung von Felix Magath zerschlagen habe. "Magath wollte beim HSV die Diktatur wieder einführen. Er hat alles gefordert, weil er Fulham in der Hinterhand hatte", sagte Stein. "Er hat immer gesagt, dass er ein Hamburger ist. Doch jetzt hat er gezeigt, dass er keiner ist."
Nun sollMirko Slomka die Nachfolge von Bert van Marwijk als Trainer des Hamburger SV antreten. Der Aufsichtsrat des Klubs hat bereits sein Einverständnis erklärt. Van Marwijk hatte nach dem 2:4 bei Schlusslicht Eintracht Braunschweig seinen Hut nehmen müssen. Slomka, der erst in der Winterpause seinen Job bei Hannover 96 verloren hatte, ist nach Fink und van Marwijk bereits der dritte HSV-Trainer in dieser Saison.