2. Bundesliga Magath kündigt Anstellungsvertrag
Der von seinen Aufgaben beim Bundesligisten FC Schalke 04 entbundene Trainer-Manager Felix Magath hat seinen Anstellungsvertrag mit sofortiger Wirkung gekündigt. Dies teilte sein Medienanwalt Ralf Höcker mit: "Herr Magath hat die unberechtigte und unwirksame Abberufung als Vorstand zum Anlass genommen, seinen Anstellungsvertrag mit sofortiger Wirkung zu kündigen, sagte der Rechtsvertreter, der auch Jörg Kachelmann vertritt. (mehr zum Thema: Magaths Anwalt spottet über den "Fleischzerlegebetrieb" Schalke 04)
"Herr Magath hat dem Verein die Kündigung bereits schriftlich erklärt." In einer Mitteilung des Rechtsvertreters wird Magath zitiert: "Ich bedauere sehr, dass meine erfolgreiche Tätigkeit für Schalke 04 ein solch unschönes Ende nehmen musste und wünsche dem Verein, der Mannschaft und den Fans für die Zukunft von Herzen alles Gute und viel Erfolg." (Lesen Sie auch: "Schalke feuert Magath und erhebt schwere Vorwürfe")
Sportliche Erfolge mit Schalke
Schalke hatte den 57 Jahre alten Fußball-Lehrer im Sommer 2009 verpflichtet, um den Klub nach über 50 Jahren wieder zur deutschen Meisterschaft zu führen. Der als Trainer, Manager und Vorstandsmitglied engagierte Magath veränderte die Mannschaft radikal, kaufte und verkaufte zu hohen Preisen. Zumindest der Erfolg konnte sich sehen lassen: Platz zwei nach der ersten Saison und der damit verbundene Einzug in die Champions League. In dieser Spielzeit stehen die Schalker sogar als einziger deutscher Vertreter im Viertelfinale der Königsklasse. Dazu schaffte der Klub den Einzug ins Pokalfinale gegen den Zweitligisten MSV Duisburg.
Tönnies: "Schlechter Umgang mit den Spielern"
Die Fans waren hin- und hergerissen. Proteste gegen den Trainer und Zuspruch hielten sich die Waage. Bei den Spielern soll die Wertschätzung gegenüber Magath zuletzt nicht mehr allzu groß gewesen sein. Vor allem die Art der Kommunikation zwischen Trainer und Profis, aber auch zwischen Trainer und Vereinsangestellten wurde immer wieder angeprangert.
"Der Mannschaftsrat hat mich vor einiger Zeit mit der Bitte kontaktiert, mit dem Trainer über den Umgang mit den Spielern zu sprechen", meinte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies, "danach habe ich eindringlich mit Magath geredet, dass es auf Schalke so nicht gehen würde und man die Menschen mitnehmen müsse." Schalkes-Profi Christoph Metzelder sagte nach der Trennung von Magath: "Die Demission eines Trainers ist für die Mannschaft immer eine gefühlte Niederlage."
Rangnick bestätigt Kontakt
Ralf Rangnick, Magaths angeblicher Nachfolger, bestätigte derweil den Kontakt zum FC Schalke 04: "Es gab Gespräche", sagte der derzeit vereinslose Trainer. Auf die Frage, wann eine Entscheidung über ein mögliches Engagement beim Bundesligisten fallen werde, sagte der 52-Jährige: "Das weiß ich nicht." Rangnick hatte bis zum 1. Januar dieses Jahres 1899 Hoffenheim trainiert und saß bereits von September 2004 bis Dezember 2005 bei den Königsblauen auf der Bank.