2. Bundesliga am Samstag Im Abstiegskracher: Schalke verschafft sich Luft
Mit Eintracht Braunschweig kam das Team der Stunde nach Gelsenkirchen. Doch Schalke hielt dem Gegner stand – und bejubelt die ersten Punkte in der Rückrunde.
Schalke 04 kann also doch noch gewinnen. Der mit zwei Pleiten ins Jahr gestartete Bundesliga-Absteiger hat das Abstiegsduell gegen Eintracht Braunschweig knapp mit 1:0 für sich entschieden. Kenan Karaman erzielte in der 61. Minute das erlösende Tor des Tages.
Im Spitzenspiel der 2. Bundesliga trafen derweil St. Pauli (Erster) und Greuther Fürth (Zweiter) aufeinander. Die Hamburger behielten in einer wilden Partie, die von einem Böllerwurf überschattet wurde (mehr dazu lesen Sie hier), die Oberhand – und gewannen mit 3:2.
In der dritten Partie trennten sich der 1. FC Nürnberg und Schlusslicht VfL Osnabrück 2:2 unentschieden.
So liefen die Spiele
Schalke 04 – Eintracht Braunschweig
Die Schalker haben den wichtigen Befreiungsschlag gelandet. Die kriselnden Königsblauen rangen am Samstag Eintracht Braunschweig mit 1:0 (0:0) nieder und distanzierten den direkten Konkurrenten auf drei Punkte.
Schalke, das vor allem in der Anfangsphase Glück hatte, nicht in Rückstand zu geraten, rückt dank des ersten Erfolgs in diesem Jahr vorübergehend auf Rang 14 vor. Braunschweig verpasste in einem niveauarmen Spiel den fünften Sieg nacheinander und fiel auf den 17. Platz zurück.
Die Eintracht übernahm zunächst die Initiative, verpasste nach einer Viertelstunde aber die durchaus verdiente Führung. Schalke fing sich langsam, suchte dann aber den Weg nach vorne. Karaman scheiterte mit einem Schlenzer an der Latte (34.). Auf die nächste Großchance mussten die 61.219 Zuschauer lange warten, bis der aktive Karaman ins rechte Eck einschob (61. Minute). Am Ende versuchte Braunschweig noch mal alles, der Ausgleichstreffer sollte allerdings nicht mehr gelingen. Schalkes enttäuschende Konterversuche blieben also unbestraft.
FC St. Pauli – Greuther Fürth
Elias Saad hat dem FC St. Pauli im Topspiel der 2. Bundesliga gegen Verfolger SpVgg Greuther Fürth einen wichtigen Sieg im Aufstiegskampf beschert. In einer hochklassigen Partie erzielte der Stürmer am Samstag den Treffer zum 3:2 (2:2)-Endstand (81. Minute). Saad (30.) hatte schon in der ersten Halbzeit das 1:0 für den Tabellenführer markiert. Kurz darauf erhöhte Oladapo Afolayan (33.).
Die starken Fürther glichen durch Armindo Sieb (44.) und Simon Asta (59.) zwischenzeitlich aus. Durch den Erfolg hat der FC St. Pauli nach dem 20. Spieltag sechs Punkte Vorsprung auf Holstein Kiel und sieben auf die Fürther.
Das Spiel erfüllte alle Erwartungen. Vor 29.035 Zuschauern gehörte die erste halbe Stunde den Hamburgern, die noch am Dienstag das Pokal-Aus gegen Fortuna Düsseldorf hatten verkraften müssen.
Das Team von Trainer Fabian Hürzeler erspielte sich zahlreiche Torchancen. Nach einer unglücklichen Schussabwehr des sonst stark spielenden Fürther Schlussmanns Jonas Urbig traf Saad zur verdienten Führung. Unmittelbar nach dem Treffer explodierte ein Böller nahe der Spielerbank von St. Pauli, das Spiel wurde kurzfristig unterbrochen. Verletzte gab es nach Angaben des FC St. Pauli nicht, ein Verdächtiger wurde gefasst.
Die Hamburger ließen sich von dem Schreck nicht beirren, ein abgefälschter Schuss von Afolayan sorgte für die 2:0-Führung. Fürth wurde nach dem zweiten Gegentreffer aktiver, Sieb traf zum Anschluss, Asta in der zweiten Halbzeit zum Ausgleich. In einer offenen Schlussphase stellte Saad den Sieg der Hamburger sicher.
1. FC Nürnberg – VfL Osnabrück
Schlusslicht Osnabrück hat sich derweil einen Punkt erkämpft, bleibt jedoch auch im 13. Spiel in Folge ohne Sieg. Beim 1. FC Nürnberg kamen die Niedersachsen zu einem späten 2:2 (1:1). Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt jedoch weiter zehn Zähler.
Das 1:0 durch Uzun (17. Minute) offenbarte beim VfL die ganze Unsicherheit der Sieglos-Serie. Der türkische Juniorennationalspieler spazierte an gleich vier Osnabrücker Verteidigern vorbei und schloss aus zentraler Position ungehindert ab. Anstatt die frühe Entscheidung zu suchen, schalteten die Clubberer im Anschluss jedoch in den Verwaltungsmodus.
Das rächte sich kurz vor dem Seitenwechsel, als Erik Engelhardt nach einem Konter über Christian Conteh seinen sechsten Saisontreffer markierte und zum Ausgleich einschob (43.). Conteh, schnellster Mann der zweiten Liga, war zuvor der gesamten Nürnberger Defensive enteilt. Noel Niemann hatte mit dem Pausenpfiff gar die nicht unverdiente Führung auf dem Fuß, Nürnbergs Ersatzkeeper Carl Klaus parierte stark.
Die nun hellwachen Osnabrücker kamen energisch aus der Kabine, Uzuns zweiter Treffer fiel überraschend (51.). Osnabrück ließ sich nicht entmutigen, scheiterte jedoch immer wieder am glänzend aufgelegten Klaus oder an der Querlatte. In der Nachspielzeit rettete Kwasi Okyere Wriedt (90.+3) doch noch den verdienten Punkt.
- Eigene Beobachtungen bei Sky