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Nach Raketenangriff nahe Strecke: Zoff unter Formel-1-Fahrern wegen Renndurchführung


Nach Raketenangriff
Formel-1-Fahrer uneins, ob Rennen stattfinden soll

Von t-online, sid, MEM

26.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Lewis Hamilton und Sergio Perez (h.): Während der Red-Bull-Pilot sich zum Rennen geäußert hat, hält sich der sechsfache Weltmeister noch bedeckt.Vergrößern des Bildes
Lewis Hamilton und Sergio Perez (h.): Während der Red-Bull-Pilot sich zum Rennen geäußert hat, hält sich der sechsfache Weltmeister noch bedeckt. (Quelle: Every Second Media/imago-images-bilder)

Jemenitische Huthi-Rebellen haben in der Nähe der Formel-1-Rennstrecke in Dschidda eine Ölraffinerie angegriffen. Das Rennen am Sonntag soll dennoch stattfinden. Das begeistert wohl nicht alle Fahrer.

Die Formel 1-Piloten um Max Verstappen und Lewis Hamilton steckten in Dschidda stundenlang die Köpfe zusammen – und verließen die Rennstrecke am Samstagmorgen um kurz vor drei Uhr praktisch wortlos. Der Entschluss der Formel-1-Führung, der Teams und des Veranstalters, trotz der nahen Explosion an der Austragung des Großen Preises von Saudi-Arabien (Sonntag, 19.00 Uhr im t-online-Liveticker) festzuhalten, scheint unverändert zu stehen.

"Bereit und total fokussiert für das morgige Qualifying", twitterte Red-Bull-Pilot Sergio Perez nach Ende des Meetings der Piloten, die als Gruppe offenbar nicht geschlossen hinter dem Beschluss der Spitze stehen. Die Topstars blieben auch in den Sozialen Medien stumm. Das dritte freie Training ist am Samstag für 15.00 Uhr angesetzt, zuvor ist routinemäßig um 12.30 Uhr eine Pressekonferenz mit ausgewählten Teamchefs anberaumt.

Auf Nachfrage der "Bild" beim Formel-1-Geschäftsführer, ob die Fahrer mit der Entscheidung der Renndurchführung einverstanden seien, sagte Stefano Domenicali: "Sie werden auf der Strecke sein." Was wiederum nicht nach Harmonie und Einigkeit klingt.

Formel-1-Geschäftsführer: "Sind zuversichtlich"

"Die Behörden haben bestätigt, dass die Veranstaltung wie geplant fortgesetzt werden kann", hatte die Formel 1 am Freitagabend zunächst mitgeteilt. Anschließend empfingen Stefano Domenicali, FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem und die lokalen Behörden die Fahrer und Teamchefs.

"Wir haben die volle Zusicherung erhalten, dass für das Land die Sicherheit an erster Stelle steht", erklärte Domenicali nach diesem Treffen. Die saudischen Verantwortlichen hätten "alle notwendigen Systeme eingerichtet, um diesen Bereich, die Stadt und die Orte, an denen wir fahren, zu schützen. Wir sind also zuversichtlich. Aus diesem Grund werden wir die Veranstaltung fortsetzen."

Mit dieser Entscheidung sollen zumindest die Teamchefs der Formel 1 einverstanden seien, wie die "Bild" berichtet. Demnach antwortete Mercedes-Boss Toto Wolff auf die Frage, ob es eine einstimmige Entscheidung gewesen ist: "Unter den Teamchefs ja."

Jemenitische Huthi-Rebellen haben Ölraffinerie angegriffen

Jemenitische Huthi-Rebellen hatten am Freitagnachmittag in der Nähe der Rennstrecke in Dschidda eine Ölraffinerie angegriffen (mehr dazu lesen Sie hier) und damit die Sorgen um die Sicherheit beim Großen Preis von Saudi-Arabien vergrößert. Während des ersten freien Trainings auf dem Jeddah Corniche Circuit war nach einer Explosion plötzlich eine große Rauchwolke zu sehen, es roch nach verbranntem Öl.

Das zweite freie Training wurde mit einer Viertelstunde Verspätung gestartet, nach der Einheit wurden sämtliche Medientermine der Fahrer abgesagt.

Domenicali dementiert Gerücht um Fahrer

Automobil-Weltverbandschef Ben Sulayem versuchte zu beschwichtigen: "Worauf zielen die Huthis? Auf die wirtschaftliche Infrastruktur, nicht auf Zivilisten und nicht auf die Rennstrecke." Man habe "die Fakten geprüft und auf hoher Ebene die Zusicherung, dass dieser Ort sicher ist. Die Sicherheit ist gewährleistet, also lasst uns Rennen fahren", fügte der 60-Jährige hinzu.

Domenicali dementierte wenig später das Gerücht, dass einige Fahrer nicht weitermachen wollten. "Sie werden auf der Strecke sein, Sie werden sehen", versicherte der Italiener.

Verwendete Quellen
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