Hitzerennen in der Formel 1 Nach "Folter" in Katar – Jetzt reagiert die Fia
Zahlreiche Fahrer hatten nach dem Hitzerennen in Katar mit körperlichen Problemen zu kämpfen. Nun hat die Fia auf die Umstände reagiert.
Das Formel-1-Rennen in Katar wurde für die Fahrer zur Grenzerfahrung. Die Temperaturen von über 30 Grad und die Luftfeuchtigkeit von knapp 80 Prozent machten den Piloten während der 57 Runden um den Lusail International Circuit schwer zu schaffen. Die Teams haben in den Cockpits teils Temperaturen von über 50 Grad gemessen, in ihren dicken, feuerfesten Rennanzügen kamen die PS-Athleten schwer ins Schwitzen und erlitten teils starke Dehydrierungen.
So mussten mehrere Fahrer nach dem Rennen medizinisch betreut werden, Alpine-Pilot Esteban Ocon übergab sich im Auto und Logan Sargeant musste seinen Williams von Erkältungs-Symptomen zusätzlich geschwächt sogar vorzeitig abstellen. Zudem berichteten Fahrer von Sichtproblemen durch die Dehydrierung und davon, im Auto fast bewusstlos geworden zu sein.
Fia kündigt Konsequenzen an
Angesichts des hohen Gesundheitsrisikos für die Fahrer und die daraus resultierenden Sicherheitsbedenken auf der Stecke haben die Regelhüter vom Internationalen Automobilverband Fia nun Konsequenzen angekündigt. "Die Fia stellt mit Besorgnis fest, dass die extremen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit während des Fia Formel-1-Grand-Prix von Katar 2023 Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Fahrer hatten", heißt es in einem Statement des Verbandes.
"Auch wenn es sich um Spitzensportler handelt, sollte von ihnen nicht erwartet werden, dass sie unter Bedingungen antreten, die ihre Gesundheit oder Sicherheit gefährden könnte", so die Fia weiter. Der sichere Betrieb der Autos liege zwar in der Verantwortung der Wettbewerber, betonten sie. Dennoch werde die Fia in den "sicherheitsrelevanten Angelegenheiten" angemessene Maßnahmen ergreifen, hieß es.
Fia will verschiedene Maßnahmen erörtern
Eine Analyse der Situation habe begonnen. "Es sei darauf hingewiesen, dass der Große Preis von Katar im nächsten Jahr zwar zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden wird, wenn die Temperaturen voraussichtlich niedriger sein werden, die Fia es jedoch vorzieht, bereits jetzt Maßnahmen zu ergreifen, um eine Wiederholung dieses Szenarios zu vermeiden."
Mögliche Maßnahmen, die auf einer Sitzung der medizinischen Kommission erörtert werden würden, seien Leitlinien für die Teilnehmer, die Erforschung von Modifikationen für eine effizientere Luftzirkulation im Cockpit und Empfehlungen für Änderungen des Kalenders zur Anpassung an akzeptable klimatische Bedingungen. Zudem würden Forschungsergebnisse aus anderen Rennserien auf ihre Anwendbarkeit geprüft.
- Pressemitteilung der Fia