Grand Prix abgesagt F1-Rennort komplett unter Wasser – die Bilder vom Chaos
Wetterchaos in Italien. Aus diesem Grund wurde auch das Formel-1-Rennen in Imola abgesagt. Die Teams tragen die Entscheidung mit, die Sorgen um die Menschen ist groß.
Es ist keine Premiere, aber für Formel-1-Fans eine bittere Nachricht: Das Rennen am kommenden Wochenende in der italienischen Stadt Imola fällt aus. Der Grund allerdings ist mehr als verständlich: Rund um die Region haben anhaltende Regenfälle für Überschwemmungen gesorgt. Menschen sind gestorben oder haben ihre Häuser verloren, Straßen sind überflutet, Rettungskräfte arbeiten im Dauereinsatz.
Die Formel 1 führte an, es sei "nicht möglich, die Veranstaltung für unsere Fans, die Teams und unser Personal sicher durchzuführen". Zugleich wolle man die lokalen Behörden und Sicherheitsdienste durch das Festhalten an der Austragung "nicht weiter unter Druck setzen".
Die Fahrer zeigten dafür Verständnis. Der deutsche Haas-Pilot Nico Hülkenberg schrieb auf Twitter: "Das Rennen in Imola wurde unglücklicherweise abgesagt. Aber ich hoffe wirklich, dass alle Menschen, die in der Region Emilia-Romagna leben, in den nächsten Tagen in Sicherheit sind."
"Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen in der Region Emilia Romagna. Wir wünschen eich viel Kraft. Passt auf euch auf", schrieb der WM-Führende Max Verstappen.
Vonseiten der Teams gab es viel Zustimmung für die Rennabsage. Der im nahen Faenza beheimatete Rennstall AlphaTauri eröffnete ein Spendenkonto zugunsten der Betroffenen.
Bilder aus der Region lassen erahnen, wie schlimm die Situation vor Ort für die Menschen sein muss. Überall, wo man hinguckt: nur Wasser. Die Massen haben sich den Weg durch die Straßen gebahnt, haben Häuser übflutet – an ein normales Leben ist in dem Teil von Italien nicht zu denken.
Wie geht es weiter?
Für den Formel-1-Tross steht schon am übernächsten Sonntag der Klassiker in Monaco auf dem Programm, eine Woche später der Große Preis von Spanien in Barcelona. Die Trucks in Imola werden wieder beladen und auf die Reise geschickt, sobald dies möglich ist. Allerdings waren rund 160.000 Tickets verkauft für das Ferrari-Heimspiel. Ob diese erstattet werden oder ihre Gültigkeit für die nächste Auflage behalten, ist noch zu klären. Imola hat einen Vertrag mit der Formel 1 bis inklusive 2025. Viele Fans haben allerdings auch in Anreise und Hotels investiert.
Wird das Rennen in Imola in diesem Jahr noch nachgeholt?
Kaum vorstellbar. Zwar ließ die Formel 1 bei der Formulierung der Absage diese Möglichkeit offen, indem sie erklärte, dass man "mit dem Wochenende nicht fortfahren" werde. Aber allein der Blick auf den vollen Rennkalender mit 17 weiteren geplanten Rennen in gut sechs Monaten zeigt, dass ein Nachholtermin kaum zu finden sein dürfte – zumal zunächst geklärt werden muss, ob und wie stark die Infrastruktur in der Region in Mitleidenschaft gezogen wurde. Mit 23 Rennen sollte 2023 ein neuer Rekord aufgestellt werden, womöglich findet die Saison nun wie in den beiden Vorjahren mit 22 WM-Läufen statt.
War dies die erste Rennabsage in der Formel 1?
Nein. Allein nach Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 jagte eine Absage die nächste. Auch zuvor fielen mehrfach Rennen aus, meist aus wirtschaftlichen Gründen oder wegen Sicherheitsbedenken, wie etwa 1985 im belgischen Spa (aufgebrochener Asphalt).
Imola stellt insofern eine Premiere dar, als dass witterungsbedingte Umstände die Ursache sind. Vor zwei Jahren in Spa etwa wurden bei widrigen Bedingungen – wenn auch weit entfernt von einer Naturkatastrophe – zwei Runden hinter dem Safety Car gefahren, um zumindest auf dem Papier ein "Rennen" absolviert zu haben.
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagenturen SID und dpa