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Eishockey WM | Prügelte Eishockey-Spieler gegnerischen Fan krankenhausreif?


Eishockey WM
Prügelte Eishockey-Spieler gegnerischen Fan krankenhausreif?

Von t-online
10.10.2011Lesedauer: 2 Min.

Was geschah wirklich auf dem Parkplatz am „Eissportzentrum Westfalenhallen“ am späten Abend des 2. Oktober 2011? Ein ungeheuerlicher Vorwurf macht die Runde und dürfte bald ein gerichtliches Nachspiel haben. Nach dem Eishockey-Spiel in der Oberliga-West sollen Fans des EC Bad Nauheim und Spieler des gastgebenden EHC Dortmund aneinandergeraten sein. Dabei soll ein Nauheim-Fan krankenhausreif geprügelt worden sein.

Angeblich soll der Dortmunder Spieler Nils Liesegang den Einzelhandelskaufmann Carsten H. böse zusammengeschlagen haben. Gegenüber der „Bild“ erhebt das vermeintliche Opfer schwere Vorwürfe gegen den 24 Jahre alten Stürmer.

"Er hat mir ins Gesicht getreten"

"Als ich nach dem Spiel mit meiner Frau aus dem Stadion gelaufen bin, sind wir von den Dortmunder Spielern auf einem Fußweg überholt worden. Sie gingen zum Auslaufen. Wir (noch einige Fans, Anm. d. Red.) haben Schmähgesänge angestimmt wie ‚Sch…Dortmunder‘. Wie gesagt: Die Dortmunder Spieler haben uns überholt und liefen weiter."

Zwei Akteure, so Carsten H. weiter, seien stehengeblieben. Nils Liesegang habe sich hingekniet und so getan, als ob er sich die Schuhe zubinden würde. Er, also Carsten H., sei an ihm vorbeigelaufen: "Dann spürte ich plötzlich einen harten Schlag in den Nacken. Ich wurde sofort bewusstlos. Später erzählten mir Zeugen, u.a. meine Frau, dass er mich noch auf dem Boden liegend ins Gesicht und an den Körper getreten hat. Meine Frau wollte ihn wegzerren, auch sie wollte er schlagen."

Der Klub wehrt sich

Zu diesen neuerlichen Anschuldigungen wollte sich niemand vom EHC Dortmund äußern. Allerdings schilderte man bereits am Donnerstag, den 6. Oktober, die klubeigene Version. "Ursprünglich wollten wir dazu keine offizielle Stellung beziehen. Aber mittlerweile haben einige Veröffentlichungen in den Medien schon einen deutlichen Verleumdungscharakter. Das können wir so nicht stehen lassen", erläuterte Klaus Picker.

Der EHC-Pressesprecher sagte weiter: "Ein Bad Nauheimer Fan hat erklärt, er wäre von Nils Liesegang grundlos angegriffen worden. Dies kann so nicht unwidersprochen bleiben. Unsere Mannschaft wurde beim obligatorischen Auslaufen nach dem Spiel auf der Strobelallee von einer Handvoll so genannter Nauheimer Fans erst mit eindeutigen Provokationen ‚begleitet‘. Dann kam es zu Tätlichkeiten gegen Nils Liesegang, der sich erst daraufhin zur Wehr setzte. Dies haben mehrere Spieler bestätigt."

Laut dem vermeintlichen Opfer Carsten H. ist die Dortmunder-Version allerdings schlichtweg erstunken und erlogen. "Das stimmt nicht." Niemand habe die Spieler angegriffen, sagte der 27-Jährige.

Spieler ist von der Bildfläche verschwunden

Der angebliche Täter ist seit mehreren Tagen nicht mehr für eine Stellungnahme zu erreichen. Liesegang meldete sich bereits einen Tag nach dem angeblichen Vorfall bei Trainer Frank Gentges ab. Seine Handverletzung habe sich weiter verschlimmert, so dass er sich einer Operation unterziehen musste. Laut Pressemitteilung der Dortmunder wird er "mehrere Wochen ausfallen."

Sollte sich der Verdacht gegen Liesegang erhärten, dürfte er seinem Arbeitgeber weitaus länger nicht zur Verfügung stehen. Die Polizei hat die Ermittlungen bereits aufgenommen.

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