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Wupppertal: Berliner Platz bleibt trotz Erfolgen Kriminalitätsschwerpunkt


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Staatsanwältin ermittelt vor Ort
Berliner Platz bleibt trotz Erfolgen Kriminalitätsschwerpunkt


Aktualisiert am 26.09.2019Lesedauer: 3 Min.
Ein Blaulicht leuchtet auf einem Einsatzfahrzeug der Polizei: Seit 2017 ist eine Ermittlungskommission am Berliner Platz in Wuppertal tätig.Vergrößern des Bildes
Ein Blaulicht leuchtet auf einem Einsatzfahrzeug der Polizei: Seit 2017 ist eine Ermittlungskommission am Berliner Platz in Wuppertal tätig. (Quelle: Deutzmann/Archiv/imago-images-bilder)

Der Berliner Platz in Wuppertal gilt als Kriminalitätsschwerpunkt. Deswegen wurde vor drei Monaten eine Staatsanwältin vor Ort eingesetzt. Doch Straftaten gibt es nach wie vor. Es gibt allerdings auch eine erfreuliche Entwicklung.

Die Schwarzbach und der Berliner Platz in Oberbarmen gelten in Wuppertal nicht gerade als erste Adressen. Rund um die östliche Endhaltestelle der Schwebebahn treten die Probleme des Viertels offen zu tage. Es gibt eine Trinker- und Drogenszene, verbunden mit Straftaten.

Erst in der Nacht zu vergangenen Samstag wurde dort laut Polizeimeldung ein 17-Jähriger von zwei Männern mit einem Messer bedroht und seines Portemonnaies und Handys beraubt. Zwar konnte die Polizei erst am Mittwoch einen mutmaßlichen Drogendealer festnehmen, der in der Szene als "König vom Berliner Platz" bekannt gewesen sein soll. Offenbar soll er an dem Ort Drogen verkauft haben. Bei einer "konzentrierten Aktion", wie es in der Polizeimeldung von Donnerstag heißt, wurden unter anderem 110 Kilo Marihuana sichergestellt.

Trotz dieses Erfolges gilt der Berliner Platz im polizeirechtlichen Sinne als ein gefährlicher Ort, was bedeutet, dass Polizeibeamte hier ohne Anlass Ausweiskontrollen durchführen können. Um den Kriminalitätsschwerpunkt in den Griff zu bekommen, unternehmen Polizei und Justiz große Anstrengungen.

Eigene Ermittlungsgruppe vor Ort

So ist bereits seit Juli 2017 die sogenannte Ermittlungskommission Rosenau vor Ort tätig. Zusätzlich gibt es seit über drei Monaten mit Therese Kaltwasser eine junge Staatsanwältin vor Ort. Die 27-Jährige soll sich um alle Straftaten in diesem Barmer Bereich kümmern (mit Ausnahme von Sonderzuständigkeiten wie zum Beispiel Tötungsdelikte) und die Arbeit der Ermittlungskommission ergänzen.

Neben der Strafverfolgung geht es in der zwischen Staatsanwaltschaft, Polizei und Stadt geschlossenen Kooperation aber auch um Präventionsmaßnahmen, damit Kinder und Jugendliche nicht in kriminelle Karrieren abdriften.

Lage etwas ruhiger geworden

Der Wuppertaler Staatsanwalt, Wolf-Tilman Baumert, sagt zur Arbeit der Staatsanwältin: "Die erste Bilanz zur Arbeit von Frau Kaltwasser fällt erfreulich aus." Die Lage rund um den Berliner Platz sei über die Sommermonate verhältnismäßig ruhig gewesen. "Die meisten erfassten Straftaten sind von Erwachsenen begangen worden und liegen in erster Linie im Bereich der Betäubungsmitteldelikte. Vorgekommen sind aber auch die klassischen Delikte der Straßenkriminalität wie Raub und Körperverletzung", sagt Baumert.

Die Betonung auf Erwachsene ist bewusst von ihm so gewählt, machte doch im Mai in Oberbarmen eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen überregional auf sich aufmerksam. Auf das Konto der sogenannten "Gucci-Bande" gehen zahlreiche Straftaten, unter anderem verletzten sie einen 70-Jährigen schwer. Um diese Gruppe ist es nach Auskunft Baumerts in letzter Zeit deutlich ruhiger geworden. Ob sie sich aufgelöst habe, bleibe abzuwarten.

Kontakt zu den Bürgern wichtig

Um näher am Geschehen zu sein, ist Kaltwasser an zwei Tagen in ihrem Büro im Barmer Jobcenter an der Bachstraße vor Ort und bespricht sich dort mit der Polizei mindestens einmal in der Woche und weiteren Projektpartner von der Stadt. Die übrigen Tage bearbeitet sie Fälle in ihrem Büro an der Hofaue. Hin und wieder ist sie auch an der mobilen Wache auf dem Berliner Platz anzutreffen.

Zudem ist sie bewusst per E-Mail erreichbar. "Dieses Postfach wird intensiv von den Bürgern genutzt", sagt Baumert. Unter anderem gingen hierüber Hinweise auf Tatverdächtige ein. Für die Kriminalitätsbekämpfung vor Ort stehen Kaltwasser je nach Einsatzzeit zwischen fünf und sechs Beamte der EK Rosenau zur Verfügung. Bei Bedarf kann sie auf weitere Kräfte zurückgreifen, unter anderem die Einsatzhundertschaft anfordern.


Eine Staatsanwältin vor Ort ist übrigens kein Wuppertaler Phänomen. In gleicher Funktion gibt es bereits Kollegen in sechs weiteren NRW-Städten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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