Bundestagswahl Diese bekannten Politiker kandidieren im Südwesten
Hunderte Menschen bewerben sich bei der Bundestagswahl um ein Mandat im Südwesten. Darunter befinden sich auch einige bekannte Köpfe. Ein Überblick.
16 Parteien stehen bei der Bundestagswahl am 23. Februar auf dem Wahlzettel in Baden-Württemberg. Auf den Landeslisten der Parteien stehen auch einige bekannte Gesichter: So kandidieren im Südwesten etwa gleich drei aktuelle Parteichefinnen für ein Bundestagsmandat.
Alice Weidel: AfD-Kanzlerkandidatin mit Familie in der Schweiz
Die wohl bundesweit bekannteste Kandidatin aus Baden-Württemberg ist zwar offiziell Kanzlerkandidatin ihrer Partei, hat aber wohl mangels Koalitionsoptionen keine reellen Chancen, ins Kanzleramt einzuziehen. Für den Bundestag kandidiert AfD-Chefin Alice Weidel im Bodenseekreis, wo sie nach eigenen Angaben in Überlingen auch lebt. Ihre Partnerin, mit der sie zwei Kinder großzieht, lebt in der Schweiz. Weidel war bereits 2021 bei der Bundestagswahl in dem Wahlkreis angetreten und verpasste das Direktmandat. Die 45-Jährige ist seit Juni 2022 neben Tino Chrupalla Co-Vorsitzende der AfD.
Thorsten Frei: Rechte Hand von Friedrich Merz
Er ist als erster parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Bundestagsfraktion so etwas wie die rechte Hand von Kanzlerkandidat Friedrich Merz und führt die Südwest-CDU als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl: Thorsten Frei, studierter Jurist, stammt aus Bad Säckingen in Südbaden und war von 2004 bis 2013 Oberbürgermeister von Donaueschingen (Schwarzwald-Baar-Kreis). Der 51-Jährige sitzt seit 2013 im Bundestag und vertritt dort als direkt gewählter Abgeordneter den Wahlkreis Schwarzwald-Baar.
Melis Sekmen: Von den Grünen zur CDU gewechselt
Weil sie während der laufenden Legislaturperiode die Partei wechselte, machte Melis Sekmen im Juli vergangenen Jahres bundesweit Schlagzeilen: Die Mannheimer Abgeordnete trat bei den Grünen aus und bei der CDU ein. Für die Christdemokraten will die 31-Jährige bei der Bundestagswahl das Direktmandat in ihrer Heimatstadt holen. Sie wurde 2021 über die Grünen-Landesliste in den Bundestag gewählt und war zeitweise auch Fraktionsvorsitzende der Grünen im Mannheimer Stadtrat.
Franziska Brantner: Habeck-Vertraute und neue Grünen-Chefin
Gemeinsam mit Felix Banaszak steht Franziska Brantner seit November an der Parteispitze der Grünen. Die 45-jährige Heidelbergerin ist seit 2013 Mitglied des Bundestages und gewann bei der letzten Wahl in ihrer Heimatstadt das Direktmandat. Nach der Wahl 2021 wurde Brantner parlamentarische Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium von Robert Habeck, sie gilt als enge Vertraute des grünen Kanzlerkandidaten. Sie steht auch auf dem Spitzenplatz der baden-württembergischen Landesliste für die Bundestagswahl.
Ricarda Lang: ehemalige Chefin der Grünen
Wohl eines der bekanntesten Gesichter der Grünen kandidiert im Wahlkreis Backnang/Schwäbisch Gmünd: Die ehemalige Parteivorsitzende Ricarda Lang ist seit 2021 Mitglied des Bundestages und will nun erneut einziehen. Die 31-Jährige kandidiert auf Platz zwei der Landesliste und dürfte damit sicher wiedergewählt werden. Sie hatte die Partei gemeinsam mit Omid Nouripour bis November 2024 geführt und hatte nach der Wahlschlappe bei der Landtagswahl in Brandenburg ihren Rückzug vom Vorsitz angekündigt.
Saskia Esken: SPD-Chefin aus dem Nordschwarzwald
Die SPD zieht im Südwesten mit ihrer Bundeschefin in den Wahlkampf. Saskia Esken ist seit 2013 Bundestagsabgeordnete und vertritt den Wahlkreis Calw. 2021 zog sie als Spitzenkandidatin ihrer Partei in Baden-Württemberg über die Landesliste in das Parlament ein – das Direktmandat in ihrem Wahlkreis holte der CDU-Politiker Klaus Mack. Auch in diesem Jahr kandidiert die 63-Jährige auf dem ersten Platz der Landesliste im Südwesten. Die Sozialdemokraten führt Esken in einer Doppelspitze seit 2019, erst mit Norbert Walter-Borjans, seit 2021 mit Lars Klingbeil.
Ralph Suikat: Millionär und Politiker des BSW
Der Millionär und Schatzmeister des Bündnisses Sahra Wagenknecht, Ralph Suikat, will für die junge Partei in den Bundestag einziehen. Der Karlsruher steht auf Platz drei der Landesliste. Nach seinem Studium gründete Suikat 1993 mit einem Geschäftspartner die STP-Unternehmensgruppe. 2016 verkaufte er seine Anteile. Seither engagiert er sich als sogenannter Impact-Investor und tritt für ein faires und nachhaltiges Wirtschaftssystem ein. Suikat plädiert auch für eine stärkere Besteuerung hoher und sehr hoher Vermögen und unterstützt unter anderem die Initiative Taxmenow (Besteuert mich jetzt). Diese setzt sich unter anderem für eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer für Millionen- und Milliardenvermögen ein.
- Nachrichtenagentur dpa