Umfrage Unternehmen wollen im Ausland statt im Inland investieren
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Die Stimmung in den Betrieben im Südwesten bleibt angespannt, der Standort steht in der Kritik. Nun zeigt eine Umfrage: Fast jedes dritte Industrieunternehmen will im Ausland investieren - statt hier.
Beinahe jedes dritte bereits im Ausland tätige Industrieunternehmen (30 Prozent) im Südwesten will in den kommenden zwölf Monaten Investitionen im Inland zugunsten von Investitionen im Ausland zurückstellen. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK) hervor.
An der Umfrage nahmen demnach zum Jahresbeginn 3.679 Mitgliedsunternehmen aller Größen und Branchen teil. Zu den geplanten Investitionen im Ausland antworteten laut einer Sprecherin 311 auch im Ausland aktive Unternehmen aus der Industrie. Einen Vergleichswert gebe es bislang nicht, da die Frage zum ersten Mal gestellt wurde.
Schnelle und umfassende Wirtschaftsagenda gefordert
"Der Glaube an die Widerstandsfähigkeit des Standorts gegen alle Bürokratie-, Kosten- und sonstigen Belastungen dürfte sich spätestens mit dieser Konjunkturprognose endgültig verflüchtigt haben", sagte Claus Paal, BWIHK-Vizepräsident und Präsident der IHK Region Stuttgart. "Wir brauchen jetzt eine schnelle und umfassende Wirtschaftsagenda, die Innovationen und Investitionen, Standortkosten, Widerstandsfähigkeit und den Bürokratieabbau umfasst", sagte Paal. Es brauche dringend neue Strategien, um im internationalen Wettbewerb nicht den Anschluss zu verlieren und den Industriestandort wettbewerbsfähig zu halten.
Eine wirtschaftliche Erholung in Baden-Württemberg lasse auch zum Jahresbeginn auf sich warten, hieß es laut Mitteilung. Laut der Konjunkturumfrage bewerteten 29 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftslage als gut. Das seien zwar rund drei Prozentpunkte mehr als in der Umfrage im Herbst. Jedoch bewerteten mit 23 Prozent fast immer noch so viele Unternehmen ihre Lage als schlecht. Im Herbst waren es noch 24 Prozent.
- Nachrichtenagentur dpa