Obdachlosenhilfe DRK: Nachfrage nach Kältebus sehr groß
Derzeit versorgen Ehrenamtliche in Kältebussen zig Menschen. Das Leben auf der Straße ist besonders bei Minusgraden gefährlich. Beim Wetter ist Besserung in Sicht.
Die Nachfrage nach Kältebussen ist dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) zufolge sehr groß. "Durchschnittlich treffen wir 30 Personen pro Nacht", erklärte eine DRK-Sprecherin in Stuttgart. Die Menschen bräuchten vor allem Schlafsäcke und warme Winterjacken. Seit Mitte November seien die Ehrenamtlichen fast jede Nacht im Einsatz gewesen.
Kältebusse gibt es in Baden-Württemberg auch in Esslingen, Karlsruhe, Ulm, Freiburg und Mannheim. Je nach Ort, Träger und Temperatur ist der Kältebus von November bis März in den Städten unterwegs. Wohnungslose werden auch mit Suppen, Mützen und Handschuhen ausgestattet.
Geldspenden werden immer gebraucht
Das Leben auf der Straße ist bei Minusgraden besonders gefährlich, immer wieder berichten die Ehrenamtlichen von stark unterkühlten Menschen. "Neulich versorgten wir eine Frau mit einer auf 31 Grad abgesunkenen Körpertemperatur", sagte die DRK-Sprecherin in Stuttgart.
Man sei sehr dankbar für die vielen Geld- und Sachspenden. In Ulm seien die Lager voll, sagte eine DRK-Sprecherin in der Stadt. "Geldspenden kann man aber immer gebrauchen", betonte sie. Der Kältebus sei in Ulm nicht mehr wegzudenken. Es sei ein reines Ehrenamtsangebot.
Milderes Wetter erwartet
Tausende Menschen haben Schätzungen zufolge im Südwesten kein Dach über dem Kopf. Die Kältebus-Helfer vermitteln die Bedürftigen auch zu anderen Angeboten weiter. Der Kältebus in Stuttgart ist seit 2013 unterwegs. In Ulm ist es das vierte Jahr. Über Kältebus-Hotlines würden viele Meldungen über hilfebedürftige Menschen eingehen. Aufmerksames Handeln sei wichtig, so das DRK.
Dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge soll es in den kommenden Tagen wieder milder werden. Am Samstag sind sogar 14 Grad am Oberrhein und 12 Grad im Raum Stuttgart möglich.
- Nachrichtenagentur dpa