Fußball-Bundesliga Im zweiten Anlauf: Nach Anton verliert der VfB auch Guirassy
Die Hängepartie um den Torjäger ist beendet, sein Wechsel nach Dortmund fix. Aus Stuttgart verabschiedet sich Serhou Guirassy mit warmen Worten. Mit der Borussia will er um Titel mitspielen.
Erst hatte es sich lange angedeutet, dann verzögert und nun ist es offiziell: Nach Kapitän Waldemar Anton wechselt auch Torjäger Serhou Guirassy innerhalb der Fußball-Bundesliga vom VfB Stuttgart zu Borussia Dortmund. Der Transfer ist nach einer tagelangen Hängepartie perfekt, der Nationalstürmer Guineas erhält beim BVB einen Vertrag bis zum 30. Juni 2028.
Guirassy wechselt dank einer Ausstiegsklausel in Höhe von medial kolportierten 18 Millionen Euro - ein Schnäppchen. Aus Stuttgart verabschiedete er sich mit warmen Worten, in Dortmund formulierte er direkt Titelambitionen.
Emotionale Worte an den VfB und seine Fans
"Ich hatte hier die besten zwei Jahre meiner Karriere", sagte der 28-Jährige in einer Mitteilung des VfB. In den sozialen Medien bedankte er sich unter anderem bei den Stuttgarter Fans für ihre Unterstützung. Eine "unglaubliche Herzlichkeit" hätten sie ihm entgegengebracht. Die Entscheidung, den Club dennoch zu verlassen, bezeichnete der Offensivmann als "die wohl schwerste" seiner bisherigen Laufbahn.
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Vorfreude auf Gelbe Wand und Titelhoffnungen
Die Aussicht, mit den Dortmundern künftig womöglich dauerhaft oben mitzuspielen, verlockte ihn aber offenbar zu sehr. Wenn der BVB anfrage, sei das "schon etwas Besonderes", erklärte Guirassy in einer Mitteilung seines neuen Arbeitgebers.
"Jedes an Fußball interessierte Kind auf der Welt kennt diesen Club, kennt die schwarz-gelben Trikots, kennt die Gelbe Wand." Er sei gekommen, "um Titel zu holen", sagte der Stürmer. "Das ist mein Anspruch, das ist mein Antrieb." Was mit den Dortmundern möglich sei, habe ihr Einzug ins Champions-League-Finale in der vergangenen Saison gezeigt.
Zweite Untersuchung bringt Entwarnung
Ein nicht bestandener Medizincheck in der Vorwoche hatte die Einigung des BVB mit Guirassy verzögert. Wie eine weitere Untersuchung ergab, muss das verletzte Knie des Angreifers nicht operiert werden. Einschätzungen der Ärzte zufolge sei er nach einem individuellen Aufbauprogramm wohl noch diesen Sommer einsatzfähig, teilte die Borussia mit.
Guirassy spielte seit September 2022 für den VfB. In der vergangenen Saison sorgte er mit 28 Toren in 28 Liga-Spielen für einen Vereinsrekord und trug maßgeblich dazu bei, dass den Schwaben innerhalb eines Jahres der Sprung von einem Fast-Absteiger in die Königsklasse gelang.
Wohlgemuth würdigt "großartigen Sportsmann"
Der Stürmer habe sich "bis zu seinem letzten Tag beim VfB immer als großartiger Sportsmann gezeigt", sagte Sportvorstand Fabian Wohlgemuth. "Im gegenseitigen Vertrauen hatten wir immer einen sehr offenen Austausch zu seinen sportlichen Zukunftsplänen." Man habe sich sehr bemüht, Guirassy von einem Verbleib zu überzeugen. Vergeblich.
Guirassys Nachfolge hatten die Stuttgarter zuletzt aber auch schon geregelt. Für 21 Millionen Euro plus Bonuszahlungen verpflichteten sie Stürmer Ermedin Demirovic vom FC Augsburg. Der teuerste Einkauf der Clubhistorie unterschrieb beim Vizemeister ebenfalls bis 2028.
- Nachrichtenagentur dpa