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"Letzte Generation"-Aktivisten fliegen nach Thailand und schwänzen Gericht


Kritik an "Letzter Generation"
Thailand-Reise statt Gericht? Klimaaktivisten reagieren

Von t-online, ads

Aktualisiert am 02.02.2023Lesedauer: 2 Min.
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Protestaktion der "Letzten Generation" (Archivbild): Ein angeblicher Flug von Klimaaktivisten sorgt für Aufsehen. (Quelle: Jonas Walzberg/dpa)

Fürs Klima blockiert die "Letzte Generation" Straßen in Deutschland – wie passt da eine Fernreise ins Bild? Die Antwort eines Sprechers wirft Zweifel auf.

Er hatte fürs Klima die B10 nahe Stuttgart blockiert: Doch vor Gericht fehlt von ihm und seiner Freundin jede Spur. Stattdessen soll ein Aktivist der "Letzten Generation" auf dem Weg ins knapp 12.000 Kilometer entfernte indonesische Bali gewesen sein, wie "Bild" unter Berufung auf die Verhandlung berichtet.

Das Amtsgericht Bad Cannstatt bestätigt t-online, dass die beiden beim Verhandlungstermin am vergangenen Montag fehlten. Auf die Frage nach dem Grund für das Fernbleiben, hieß es "Bild" zufolge, die beiden seien auf dem Weg nach Fernost. In Anbetracht der Beweggründe für die "Letzte Generation", die seit Monaten regelmäßig den Straßenverkehr blockiert und in Berlin sogar den Flughafen BER, löst diese Begründung scharfe Kritik in der Öffentlichkeit aus.

Auch der Versuch eines Sprechers der "Letzten Generation" im Gespräch mit der Zeitung abzuwiegeln, führt eher zum Gegenteil: "Sie haben den Flug als Privatleute gebucht, nicht als Klimaschützer", hieß es da. Das müsse man auseinanderhalten.

"Wasser predigen und selber Wein trinken"

Die Reaktionen in den sozialen Medien sind zahlreich und überwiegend negativ: "Wasser predigen und selber Wein trinken", urteilt eine Nutzerin auf Twitter, ein anderer fragt auf einen Post der "Letzten Generation", bei dem kommende Vorträge vorgestellt werden, sarkastisch: "Kommt ihr als Klimaaktivisten oder als Privatperson? Da gibt es bei euch ja große Unterschiede." Die CSU verurteilt den Vorfall ebenfalls: "Mehr Doppelmoral geht nicht!" – erntet damit jedoch selbst eine Welle an Vorwürfen der Doppelmoral.

Vereinzelt verteidigen auch Nutzer die Aktivisten: "Wann hat die 'Letzte Generation' gefordert, dass niemand jemals mehr fliegen darf?", schreibt einer. Ein anderer prangert die scharfe Kritik an den Klimaaktivisten an: "Warum darüber reden, dass wir unseren Kindern eine verbrannte Erde hinterlassen, wenn wir uns doch besser über die Doppelmoral von zwei Teenies das Maul zerreißen können?".

Die "Letzte Generation" blieb zu dem Thema nach dem "Bild"-Statement stumm (Hinweis: Hier lesen Sie das Statement von Donnerstagmorgen). Auch Anfragen von t-online blieben unbeantwortet.

Den nicht erschienenen Klimaaktivist erwartet jetzt voraussichtlich eine Geldstrafe von 50 Tagessätzen zu je 20 Euro, wie die Gerichtssprecherin t-online erklärt. Sein Einspruch gegen seinen Strafbefehl sei verworfen worden. Die Entscheidung sei noch nicht rechtskräftig. Seine Freundin kommt ohne Strafe davon: Ihre Vernehmung sei gestrichen worden.

Hintergrund zum Beitrag

In der Originalfassung des Artikels war die Rede von Bali als Reiseziel des Aktivisten-Paares. Am Donnerstagmorgen hat sich die "Letzte Generation" geäußert und das Reiseziel der beiden zu Thailand korrigiert.

Verwendete Quellen
  • Anfrage an die "Letzte Generation"
  • twitter.com/csu
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