An Belastungsgrenze Klinikum Nürnberg kämpft mit Zahl der Corona-Patienten
Immer mehr Menschen werden mit einer Coronavirus-Infektion ins Nürnberger Klinikum eingeliefert. Der Chefarzt für innere Medizin schlägt aufgrund der steigenden Zahlen Alarm.
Die Corona-Lage in Nürnberg spitzt sich zu. Die Stadt zählt immer mehr Neuinfektionen. Das macht sich im Klinikum bereits bemerkbar. Zuerst berichtete der BR.
Am Dienstag zählte das Krankenhaus erstmals 100 Covid-19-Patienten. Zehn Tage zuvor waren es nicht mal 50, berichtete Joachim Fickner, Chefarzt für Innere Medizin, dem BR. Die Infektionszahlen seien bedenklich, denn die Kurve gehe steil nach oben. Wie der "Donaukurier" berichtete, hätten sich am Dienstag 21 Patienten davon auf der Intensivstation befunden, 18 von ihnen würden beatmet.
Notstand beim Personal
Auch der Notstand beim Pflegepersonal erschwert wohl die Situation am Klinikum. Bis Ende des Jahres sollen insgesamt 100 neue Pflegekräfte aus dem Ausland eingesetzt werden, doch laut Fickner würde die Ausbildung zu lange dauern. Das erklärte er dem BR. Zwischen erster und zweiter Welle sei nicht genug Zeit gewesen, um Fachkräfte anzulernen.
Die vorhandenen Bettenkapazitäten auf den Intensivstationen sei derzeit aber kein Problem. Aktuell würde die Anzahl noch ausreichen, berichtet der "Donaukurier". Aufgrund der Corona-Ausbrüche in drei Nürnberger Seniorenheimen müsste die Anzahl gegebenenfalls hochgefahren werden, so Fickner. Dafür bräuchte man aber Personal, das auf anderen Stationen abgezogen werden müsste. Der Chefarzt hofft auf Verstärkung von Pflegefachkräften im Ruhestand oder im Studium. Denn entscheidend wird sein, dass das Klinikum am Ende genügend Fachkräfte für die Betreuung von Intensivpatienten hat, sagte er.
- BR: "Covid-19-Patienten: Klinikum Nürnberg an Belastungsgrenze"
- "Donaukurier": "Corona-Lage spitzt sich zu"