Nach fast 30 Jahren Weiteres Geschäft verlässt die Nürnberger Innenstadt für immer
In der Nürnberger Innenstadt endet eine Ära. An den Schaufenstern eines beliebten Ladens nahe dem Hauptmarkt heißt es gerade "Bye Bye."
Erneut verabschiedet sich ein Einzelhändler aus der Innenstadt. "Totalausverkauf wegen Geschäftsaufgabe", steht gerade an den Fenstern von "amano juwels" in der Königstraße geschrieben. Dabei blickt der Juwelierladen – in zentraler Lage zwischen Lorenzkriche und Hauptmarkt – auf eine lange Tradition in der Nürnberger Fußgänger zurück.
Schon 1996 eröffnete der Vater der heutigen Inhaberin einen Schmuckladen in Nürnberg, damals noch im Heldengäßchen. 2005 folgte der Umzug an die Fleischbrücke, gleichzeitig stieg auch Sarina Haniffa – die heutige Geschäftsführerin – in den Betrieb ein. Seit 2009 ist der Juwelier, der heute auf Ehe- und Verlobungsringe spezialisiert ist, am heutigen Standort in der Königsstraße zu finden.
Inhaberin: "Bittersüßer Moment"
Auch in Instagram verkündete Haniffa "schweren Herzens" die Schließung ihres Geschäfts und sprach von einem "bittersüßen Moment". Gleichzeitig kündigte sie aber an, der Branche erhalten zu bleiben – mit einer neuen Diamantenmarke, die sie vergangenes Jahr gegründet habe. Warum der Laden in der Fußgängerzone konkret schließen muss, schrieb sie im Post hingegen nicht.
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Stadtpolitik arbeitet an Wiederbelebung der Innenstadt
Das Fachgeschäft galt bei seinen Kunden offenbar als äußerst beliebt. Bei Google kommt der Laden auf 4,8 von 5 möglichen Sternen. Vor allem die Beratung wird in den Rezensionen gelobt. Unter dem Abschiedspost in Instagram hinterließ eine Kundin etwa den Kommentar: "Liebe Euren Schmuck sehr". Weiter schrieb die Frua: "Ich bin sehr, sehr traurig, dass der Laden für immer schließt."
Immer wieder zogen sich zuletzt Geschäfte aus der Nürnberger Innenstadt zurück. Meist handelte es sich aber um die Filialen großer Ketten. Leerstand ist vorwiegend in der Breiten Gasse ein Problem. In der Stadtpolitik wird schon länger darum gerungen, wie die Innenstadt wiederbelebt werden kann. 2024 hatte die Stadt etwa den Kaufhof erworben, um für diesen ein neues Nutzungskonzept zu entwickeln. Mehrere Ideen sind bereits im Auflauf.
- Reporter vor Ort