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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach Massenschlägerei 40 Personen wollen in Asylbewerberunterkunft eindringen: Polizei im Großeinsatz
In einer Asylbewerberunterkunft in Bamberg ist es zu einer Massenschlägerei gekommen. Sieben Personen sind verletzt worden. Auch am Tag danach ist keine Ruhe eingekehrt.
Vieles ist nach einer Schlägerei in der Asylbewerberunterkunft in Bamberg noch unklar. Bekannt ist allerdings, dass am Donnerstagabend zwei rivalisierende Gruppen in der Unterkunft in Streit geraten sind und dabei sieben Bewohner verletzt wurden.
Am Freitagmittag ist es vor Ort zum nächsten Vorfall gekommen. Rund 40 Personen haben von außen – wohl im Zusammenhang mit der Schlägerei – versucht, in die Unterkunft einzudringen, dies teilte die Polizei mit.
100 Schaulustige beobachten Schlägerei
Laut Polizei meldeten Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes gegen 21 Uhr am Donnerstagabend eine Schlägerei auf dem Gelände der Unterkunft. Ein Sprecher der Polizei bestätigte auf t-online Anfrage inzwischen, dass der Auslöser wohl ein Konflikt zwischen zwei rivalisierenden Gruppen war. Beide Gruppen seien in der Unterkunft untergebracht. Um welche Gruppen und um was für einen Konflikt es sich genau handelt, konnte der Sprecher allerdings noch nicht sagen. Dies sei Gegenstand der Ermittlungen.
Während der Schlägerei haben sich in kurzer Zeit, so heißt es in der Mitteilung der Polizei weiter, rund 100 Schaulustige Asylbewerber versammelt. Insgesamt sollen bei der Schlägerei sieben Personen verletzt worden sein. Vier davon mussten mit blutigen Kopfplatzwunden in Krankenhäuser eingeliefert werden.
Polizei fordert Unterstützung aus Mittelfranken und Unterfranken an
Die Polizei habe die Lage am Abend mit zahlreichen Einsatzkräften wieder beruhigen können. Der Tumult war aber offenbar dermaßen heftig, dass sogar weitere Polizisten aus den umliegenden Regierungsbezirken – Mittelfranken und Unterfranken – zur Unterstützung nach Bamberg kommen mussten.
Um weitere Gefahren abwehren zu können, stellten die Beamten auf dem Gelände zudem Besenstiele und Eisenstange sicher. Die Polizei sei bis Freitagmorgen mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort gewesen, um eine erneute Eskalation zu verhindern.
Erneuter Großeinsatz am Freitagmittag
Dennoch musste die Polizei am Freitagmittag erneut anrücken. Diesmal versuchten rund 40 Personen, von außerhalb auf das Gelände einzudringen. Ein Zusammenhang mit der Schlägerei liegt nahe. Warum die Personen aber genau in die Unterkunft eindringen wollten und in welchem Zusammenhang sie mit den beiden rivalisierenden Gruppen stehen, sei laut dem Sprecher ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen.
Abermals musste die Polizei die Situation mit zusätzlicher Unterstützung aus Mittelfranken und Unterfranken beruhigen. Die Lage habe sich inzwischen (Stand 16.20 Uhr) aber wieder entspannt, sagte der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken t-online am Telefon.
2.577 Menschen leben in der Unterkunft
Die betroffene Asylbewerberunterkunft liegt im Osten Bambergs. Früher war auf dem Gelände der ANKER-Einrichtung das US-Militär untergebracht. Laut den aktuellsten Zahlen der oberfränkischen Bezirksregierung leben dort 2.577 Personen. In der Vergangenheit kam es hier immer wieder zu – teils größeren – Polizeieinsätzen.
- Telefonische Anfrage bei der Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberfranken
- Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Oberfranken vom 15. September 2023
- regierung.obefranken.bayern.de: "ANKER-Einrichtung Oberfranken"