"Absolutes Chaos" in Nürnberg "Letzte Generation" kapituliert vor Überflutungen
Zustände wie bei einem Weltuntergang erlebt die "Letzte Generation" in Nürnberg. Die Überflutungen verhindern eine Straßenblockade der Klima-Kleber.
Die Aktivisten der "Letzten Generation" ließen sich zuletzt kaum von ihren umstrittenen Blockaden abhalten: Anfeindungen durch Autofahrer, Razzien und hohe Strafen haben die Klimaaktivisten schon hingenommen und sich dennoch weiter auf den Straßen der Republik festgeklebt. Die massiven Überschwemmungen in der Nürnberger Innenstadt haben einen Protest der "Letzten Generation" nun jedoch verhindert.
Die Gruppe, die ihren Protest am Donnerstag in die fränkische Großstadt verlegt hatte, wollte sich nach eigener Aussage am Abend gerade an einer stark frequentierten Nürnberger Straßenkreuzung festkleben, als sich eine kräftige Gewitterzelle über der City entlud. Die Aktivisten brachten sich in Sicherheit – eine Sprecherin der Gruppe erklärte: "Ich war absolut entschlossen, jetzt auf die Straße zu gehen und sie zu blockieren. Aber wir sehen, dass die Klimakatastrophe für uns übernimmt."
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Die junge Frau sprach weiter von einem "absoluten Chaos" in der Stadt, es sei eine "Weltuntergangsstimmung". Die Geschehnisse am Abend würden einen "Vorgeschmack darauf" geben, "was uns erwartet, wenn unsere Bundesregierung jetzt nicht die Initiative ergreift."
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Überflutungen in Nürnberg: Zahlreiche Stromausfälle
Die Wassermassen führten zu starken Überflutungen in der Innenstadt am Abend. Die Rettungskräfte rückten zu über 600 Einsätzen aus, teilweise war der Notruf völlig überlastet. Schwerverletzte gab es ersten Berichten zufolge nicht.
Keller und Tiefgaragen liefen voll Wasser, Ampelanlagen fielen aus. Laut Polizei waren acht bis neun Unterführungen überflutet worden. Autos blieben im Wasser stehen, Insassen wurden eingeschlossen, konnten sich aber selbst über die Fenster befreien, wie ein Feuerwehrsprecher sagte.
Auch eine Straßenbahn konnte in einer Unterführung wegen der Wassermassen nicht mehr weiterfahren. Der Frankenschnellweg, der innerstädtische Teil der Autobahn 73, musste teilweise gesperrt werden. Der Versorger N-Energie meldete mehrere Stromausfälle. Laut Polizei waren fünf Stadtteile betroffen, meist nur einzelne Straßenzüge.
- Pressemitteilung der "Letzten Generation", 17.08.2023
- Beitrag der "Letzten Generation" bei X
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa