Angebot an Partyband Mit Gülle bespritzt: "Letzte Generation" reagiert auf Dorfrocker
"Klimakleber" werden in einem Musikvideo auf den Arm genommen. Das will die "Letzte Generation" so nicht stehen lassen. Und macht ein konkretes Angebot.
Nach der Veröffentlichung eines Musikvideos der fränkischen Partyband "Dorfrocker", in dem "Klimaaktivisten" mit Gülle bespritzt werden, hat die "Letzte Generation" jetzt mit einem Statement reagiert. "Das Kleben auf Straßen ist für alle Menschen, die dies durchführen, jedes Mal wieder eine Herausforderung, denn auch wir haben keinen Spaß daran", sagte eine Sprecherin dem Portal "infranken.de".
Ihnen sei es Anliegen, Spaß zu verbreiten, sagte Markus Thomann von den "Dorfrockern" zuvor zu dem 50-Sekunden-Clip seiner Band, das innerhalb kurzer Zeit von Tausenden in den sozialen Netzwerken angeklickt wurde. Sie wollten auch satirisch aufzuzeigen, was so falsch läuft in diesem Land. Dazu gehöre ihrer Meinung nach die Protestformen der Klimaaktivisten, die sich für den Klimaschutz erst an Straßen kleben und am nächsten Tag in den Urlaub nach Bali fliegen würden.
Man lehne "eine gewaltvolle Kommunikation des Gegeneinanders ab", heißt es von der "Letzten Generation" nun. Die Mitglieder laden nach eigenen Angaben zu einem Dialog auf Augenhöhe ein, "welcher sich inhaltlich auf Grundlage eines breiten wissenschaftlichen Konsens bewegt", heißt es.
Die Sprecherin der "Letzten Generation" geht auch konkret auf die "Dorfrocker" ein: "In diesem Rahmen wären wir auch bereit, mit den Menschen aus dem Video in einen konstruktiven Austausch zu kommen". Man wolle nicht weiter Fronten verhärten, sondern in den Dialog kommen. Gemäß dem Werte- und Protestkonsens sei für die "Letzte Generation" die Gewaltfreiheit ein sehr wichtiger Wert.
Landwirte als "Ernährer des Volkes"
Die Partyband aus dem Landkreis Haßberge hatte ihr Video auch damit erklärt, "dass Landwirten als Ernährer des Volkes häufig nicht die nötige Wertschätzung entgegengebracht wird, die sie verdienen".
Das nimmt die "Letzte Generation" in ihrem Statement ebenso auf: "Auch die Landwirtschaft ist in einem komplexen Wechselspiel mit sich verändernden Klima- und Umweltbedingungen", schreiben sie. "Einerseits trägt sie zu dem Ausstoß von Treibhausgasen und der drastischen Reduzierung von Biodiversität und wichtigen Ökosystemen bei, andererseits ist auch sie schon stark von der Klimakrise betroffen", so die Gruppe.
Politische Rahmenbedingungen müssten einen Wandel in diesem Sektor einleiten, "ob das die Wiedervernässung der Moore ist, oder die Reduzierung der industriellen Tierlandwirtschaft".
- infranken.de: "'Nicht weiter Fronten verhärten': Letzte Generation reagiert auf Gülle-Video - und macht Dorfrockern Angebot" vom 4.5.2023