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Vermisste Schwangere aus Nürnberg – das ist bislang bekannt


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Vermisste Schwangere aus Nürnberg: Das ist bislang bekannt


Aktualisiert am 23.12.2022Lesedauer: 3 Min.
Seit fast zwei Wochen wird eine Nürnbergerin vermisst - nun sucht die Polizei nach einem mintgrünen Twingo.Vergrößern des Bildes
Seit fast zwei Wochen wird eine Nürnbergerin vermisst – nun sucht die Polizei nach einem mintgrünen Twingo. (Quelle: Polizei Mittelfranken)
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Es ist ein Fall, der über die Stadtgrenzen Nürnbergs hinaus bewegt. Auf mysteriöse Weise verschwindet eine Hochschwangere. Was bislang bekannt ist.

Dieser Vermisstenfall stellt Nürnberg und die Polizei vor ein Rätsel: Vor Weihnachten verschwindet die hochschwangere Alexandra R. in Katzwang spurlos. Die Mordkommission ermittelt. Auch fast zwei Wochen danach gibt es kaum Anhaltspunkte, wo sich die 39-Jährige aufhalten könnte. t-online hat die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengefasst.

Wer wird vermisst?

Alexandra R. wohnt im Nürnberger Stadtteil Katzwang zusammen mit ihrem zweijährigen Pflegekind. Die 39-Jährige ist im 8. Monat schwanger. Sie stammt aus Rumänien und lebt mit ihrer Familie seit Kindheitstagen in Nürnberg. Sie arbeitete bei einer Postbank-Filiale. Gerade befindet sie sich im Mutterschutz.

Wann wurde die Vermisste zuletzt gesehen?

Am Vormittag des 9. Dezember, einem Freitag, wurde die 39-Jährige zuletzt in Katzwang gesichtet. Am Morgen noch lieferte Alexandra R. ihre Pflegetochter in der Kita ab. Es ist ihr Lebensgefährte, der Alexandra R. am Abend bei der Polizeiinspektion Schwabach als vermisst meldet, weil sich seit dem Vormittag jegliche Spur verlor.

Wie sieht Alexandra R. aus?

Die Polizei beschreibt die Vermisste folgendermaßen: Sie ist etwa 1,65 Meter groß und im achten Monat schwanger. Sie hat braune Augen sowie halblange, dunkelblonde Haare, die sie mit einem Seitenscheitel trägt. Zuletzt trug sie eine blaue Jeans, eine halblange, schwarze Winterjacke mit hellem Halstuch und schwarze Sportschuhe mit weißer Sohle.

Welche Hinweise gibt es?

Bislang kaum welche. Am Dienstag nun, zwölf Tage nach dem Verschwinden, hat sich die Polizei mit einem neuen Aufruf an die Öffentlichkeit gewandt: Sie bittet um Hinweise zu einem Renault Twingo in mintgrüner Farbe und mit einer Zulassung aus ERH, also Erlangen-Höchstadt. Das Fahrzeug könnte in Zusammenhang mit dem Verschwinden stehen. Es soll sich nicht um den Wagen der Vermissten handeln. Wem der Wagen gehört und in welchem Zusammenhang er mit dem Fall stehen könnte, dazu hält sich die Polizei bedeckt.

Wer den Wagen am 9. Dezember im Zeitraum von etwa 8 bis 12.30 Uhr auf der A9 zwischen Nürnberg und München gesehen hat, soll sich dringend bei der Polizei melden.

Hat Alexandra R. vielleicht ein neues Leben beginnen wollen?

Dafür gibt es laut Polizei keinerlei Anzeichen. Die Vermisste hat ihre persönlichen Sachen zurückgelassen. Bargeld, Ausweis und Mutterpass, der im achten Monat Schwangeren – alles noch da. Die Ermittler gehen deshalb davon aus, dass die Frau ihr Zuhause nicht freiwillig verlassen hat. Einen Suizid hält die Polizei für nicht wahrscheinlich.

Wie ist der aktuelle Stand der Polizeiarbeit?

Die Polizei hat eine 24-köpfige Sonderkommission gegründet. Für die Ermittler verdichten sich die Hinweise, dass dem Verschwinden der 39-Jährigen eine Straftat zugrunde liegen könnte. Die Sonderkommission überprüft aktuell die sozialen und beruflichen Verbindungen. Zuvor hatten sowohl eine Handy-Ortung und die Befragung von Angehörigen der Frau zu keiner Spur geführt, auch Bewegungen auf dem Konto habe es nicht gegeben..

Die Polizei suchte bereits mit Spürhunden am Wohnort nach Alexandra R., jedoch "gibt es keinen konkreten Ankerpunkt, an dem man überhaupt suchen könnte, das wäre wie die Stecknadel im Heuhaufen zu suchen", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken der Nachrichtenagentur dpa dazu.

Wie geht es jetzt weiter?

Die Polizei beleuchtet weiterhin intensiv das persönliche Umfeld der Vermissten. Es handle sich nach Ansicht der Sonderkommission um keinen reinen Vermisstenfall mehr. Weiterhin gibt es keinen Anhaltspunkt für den Aufenthaltsort der Frau.

Welche Parallelen zum Vermisstenfall Heidi D. gibt es?

Der Fall von Alexandra R. weckt Erinnerungen an den von Heidi D. Die Postbotin aus Nürnberg-Fischbach verschwand im November 2013 spurlos. Sie brach zum Joggen in den Reichswald auf, ließ ihre persönlichen Gegenstände zurück – und kam nie wieder zurück.

Mehrmals haben Ermittler mit Spezialhunden nach möglichen menschlichen Überresten in ihrer Umgebung gesucht. Bislang ohne Erfolg. Bis heute konnte der Vermisstenfall nicht aufgeklärt werden, ihr Verschwinden bleibt auch zehn Jahre danach noch mysteriös. Die Ermittler gehen von einer Gewalttat aus. Zwischenzeitlich verdächtigt wurde der Lebensgefährte, nachgewiesen werden konnte ihm nichts.

Der Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken jedoch mahnt zur Vorsicht bei Vergleichen zwischen Vermisstenfällen.

Wohin bei Hinweisen wenden?

Hinweise zum Fall Alexandra R. – in welcher Form auch immer – nehmen der Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Telefonnummer 0911 2112-3333 sowie jede andere Polizeidienststelle und der Polizeinotruf 110 entgegen.

Verwendete Quellen
  • Telefonate mit Polizeisprecher Michael Konrad
  • presseportal.de: Mitteilungen der Polizei Mittelfranken
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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