Ausgerechnet am Girls' Day Kölner Kitas wollen am Donnerstag streiken
Mit einem erneuten Warnstreik will die Gewerkschaft Verdi den Druck auf städtische Kita-Betreiber erhöhen. Die Stadt wiederum kritisiert das schlechte Timing des Streikaufrufs.
Nach "enttäuschenden" Verhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) kündigt die Gewerkschaft Verdi für Donnerstag, den 28. April, einen Warnstreik an.
Betroffen sind 221 städtische Kitas, darunter die des Kölner Studierendenwerks und der KölnKitas. Ebenfalls bestreikt werden die Behindertenhilfe der Sozialbetriebe Köln und die Gemeinnützigen Werkstätten Köln.
"Wir haben einen massiven Fachkräftemangel im Sozial- und Erziehungsdienst. Und die Arbeitsbedingungen führen zu einem hohen Krankenstand, insbesondere zu Langzeiterkrankungen, so dass die Beschäftigten oft über einen Berufswechsel nachdenken", erklärt Achim Schlömer, Mitglied der Verdi-Verhandlungskommission.
Köln: Verdi will Druck auf Kita-Betreiber erhöhen
"Die VKA hat pauschal die ver.di-Forderungen zurückgewiesen, aber keine eigenen Ideen präsentiert, wie Entlastung für die Beschäftigten und eine Aufwertung der Tätigkeiten aus ihrer Sicht aussehen könnte", so Schlömer.
Neben den Streiks selbst wolle man die Forderungen daher mit zwei Demonstrationszügen sowie einer Kundgebung auf dem Heumarkt in Köln bekräftigen und den Druck auf die Verhandlungen erhöhen, heißt es in einer Mitteilung von Verdi.
250 Praktika für Girls Day und Boys Day abgesagt
Erziehungsberechtigte sollen auf Bitte der Kölner Stadtverwaltung durch die Kita-Leitungen informiert werden, wenn diese vom Streik betroffen ist. Dass der Warnstreik ausgerechnet auf den Girls' Day und Boys' Day gelegt wurde, bedauere die Stadt sehr, sagt Stadtsprecherin Nicole Trum.
"Die städtischen Kitas hatten mit insgesamt 381 interessierten Jugendlichen Termine für ein Praktikum vereinbart, rund 250 musste nun leider abgesagt werden", so Trum.
- Mitteilung der Stadt Köln vom 27.04.2022
- Mitteilung der Gewerkschaft verdi