Gefälschte Impfpässe? 46 Beschuldigte nach Razzien – auch ein Kölner Arzt
Hunderte Polizisten haben in Köln, Leverkusen und Erftstadt Dutzende Wohnungen und eine Arztpraxis durchsucht. Es geht unter anderem um gefälschte Corona-Impfpässe. Auch ein Arzt aus Köln ist verwickelt.
Großeinsatz der Polizei: Mehr als 200 Polizisten sind am frühen Dienstagmorgen zu Durchsuchungen in Köln, Leverkusen und Erftstadt aufgebrochen. Der Verdacht: möglicherweise gefälschte Zertifikate für Corona-Impfungen und -Tests.
Die Ermittlungsgruppe mit dem Namen "Stempel" durchsuchte insgesamt 40 Wohnungen und eine Arztpraxis, wie Polizei und Staatsanwaltschaft Köln mitteilten.
Das vorläufige Ergebnis teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Dienstagmittag mit: Es würden Verfahren gegen 46 Beschuldigte laufen. Zwischen diesen einzelnen Fällen bestehe aber nach aktuellem Stand kein Zusammenhang.
Köln: Arzt soll falsche Impfstempel ausgegeben haben
Konkret werde einem Arzt, der eine Praxis in Köln hat, vorgeworfen, Impfbescheinigungen ausgestellt zu haben, ohne die Menschen tatsächlich gegen das Coronavirus geimpft zu haben.
In weiteren Verfahren werde den Beschuldigten zur Last gelegt, gefälschte Impfzertifikate hergestellt und auch gefälschte Testnachweise oder Impfpässe beschafft und verwendet zu haben.
Bei den groß angelegten Durchsuchungen seien "zahlreiche, mutmaßlich gefälschte" Impfnachweise und Testzertifikate sichergestellt worden, heißt es weiter.
Zusätzlich auch Schusswaffe und Drogen gefunden
Die Ermittler fanden demnach auch ausgedruckte digitale Impfzertifikate. Ob es sich wie vermutet um Fälschungen handele, müsse noch abschließend überprüft werden.
Bei den Einsätzen sei es auch zu zwei Festnahmen gekommen, die allerdings nicht im Zusammenhang mit den Verfahren stünden, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Es gehe dabei um Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz. Zudem sei es auch zu Zufallsfunden gekommen. So stellten die Beamten neben den mutmaßlich gefälschten Nachweisen auch Bargeld, eine scharfe Schusswaffe und Marihuana sicher.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa