Köln: Zentralbibliothek soll saniert werden – Stadt präsentiert Entwürfe

Kölner Stadtbibliothek

Schmökern mit Domblick – Sanierungsentwürfe stehen

Noch in diesem Jahr soll die Kölner Zentralbibliothek am Neumarkt saniert werden. Nun stellte die Stadt die fertigen Sanierungsentwürfe vor – und die können sich sehen lassen.

Große Pläne für das neue Jahr: 2022 möchte die Stadt Köln mit der Sanierung der Zentralbibliothek am Neumarkt beginnen. Die soll nicht nur modernen Standards angepasst werden, sondern vor allem als Gemeinschafts- und Freizeitort dienen. Insbesondere jüngeren Besuchern möchte man gestalterisch entgegenkommen.

"Das Gebäude entspricht nicht mehr den heutigen baulichen Anforderungen", heißt es in einer Mitteilung der Stadt Köln. "Darum bedarf es einer zukunftsweisenden Anpassung – insbesondere auch der Innenarchitektur."

Kölner Innenarchitekten: Sanierung ist "Herzensprojekt"

Damit ist neben zwei niederländischen Architekturbüros auch ein Büro aus Köln betraut. "Wer schon immer Bücher geliebt hat und in Köln zuhause ist, für den ist diese wunderbare Aufgabe eine Herzensangelegenheit", äußert sich das Architekturbüro Pell zu der geplanten Sanierung.

Ein besonderes Highlight: Im Cafébereich auf der vierten Etage soll es eine Dachterasse mit Domblick geben. Außerdem solle es dort ein Klavier geben, teilte Bibliotheksleiterin Hannelore Vogt der "Kölnischen Rundschau" mit. Da wird das Schmökern fast zur Nebensache.

Barrierefreiheit und Kinderfreundlichkeit im Fokus

"Ein wichtiger Schritt ist die Neugruppierung und Neupositionierung der fünf Regalkilometer Medien", so die Stadt Köln. Gestalterisch habe man "ein besonderes Augenmerk auf die Barrierefreiheit des Gebäudes gelegt".

Für die Jüngsten entsteht im ersten Stock ein großer Kinderbereich. Im dritten Stock soll es außerdem einen Kreativbereich mit Arbeitsplätzen und einen 3D-Drucker zur gemeinschaftlichen Nutzung geben.

Architekt Vos: Bibliothek soll Ort der Begegnung sein

Der niederländische Architekt Aat Vos Menschen will die Stadtbibliothek für die Besucher zu einem "dritten Ort" neben Wohnung und Arbeitsplatz machen. Dies komme vor allem Menschen zugute, die ihre Wohnung selten verlassen könnten, weil sie sich Konsum kaum leisten können, sagte Vos der Kölnischen Rundschau.

Auch für Jugendliche, die in Corona-Zeiten hauptsächlich über das Smartphone vernetzt sind, will Vos in die Bibliothek attraktiver machen. "Wir versuchen, einen Ort zu schaffen, der cooler ist als ein Chatroom", sagt Vos.

"Die Welt verändert sich, wir entdecken, wie wichtig es ist, zusammen zu sein, vor allem durch Corona." Die Bibliothek solle ein Ort der Begegnung sein, kein reines Bücherhaus.