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Karneval und Corona: Wieso die Inzidenz in Köln fragwürdig ist


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Karnevalsauftakt und Corona
Karneval kein Pandemietreiber? Neueste Zahlen werfen Fragen auf


26.11.2021Lesedauer: 2 Min.
An der Partymeile im Zülpicher Viertel war der Andrang am 11.11. groß. Zeitweise riegelte die Stadt die Zugänge zum Viertel ab.Vergrößern des Bildes
An der Partymeile im Zülpicher Viertel war der Andrang am 11.11. groß. Zeitweise riegelte die Stadt die Zugänge zum Viertel ab. (Quelle: Sommerfeld/t-online)
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In Köln streitet man über die Deutung der aktuellen Corona-Lage. Erst wurden falsche Infektionszahlen bekanntgegeben, dann sollen die Tausenden Feiernden am 11.11. die Corona-Lage nicht verschärft haben. Kann das sein?

Das Fazit der Stadt zu den Auswirkungen des 11.11. auf die Kölner Inzidenz wirft Fragen auf. "Wir konnten keinen sprunghaften und statistisch signifikanten Anstieg der Inzidenz seit dem 11.11. feststellen", vermeldete Harald Rau, Beigeordneter für Gesundheit, Soziales und Wohnen der Stadt Köln, in einer Mitteilung am Donnerstag.

Dass die Stadt zu dieser Einschätzung überhaupt in der Lage war, ist verwunderlich. So vermeldete das Kölner Gesundheitsamt in den letzten zwei Tagen Fehler bei der Datenübertragung: Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) angezeigte Inzidenz für Köln war damit fehlerhaft.

Köln: Fallzahlen wegen fehlerhafter Meldungen stark eingebrochen

Mit Blick auf diese Woche sieht das so aus: Lag die Inzidenz in der Domstadt zum Wochenstart noch deutlich über 300, sank sie bis Mittwoch um fast 50 Punkte. Auch die Zahlen am Freitag mit einer angeblichen Inzidenz von 295,1 lassen vermuten, dass erneut ein Fehler aufgetreten ist.

Zum Vergleich: Während in Köln am Donnerstag laut einer Statistik des Landeszentrums Gesundheit Nordrhein-Westfalen 231 Neuinfektionen gemeldet wurden, lagen die Zahlen am vergangenen Donnerstag mit 611 neuen Infektionen fast dreimal so hoch. Und das trotz der Dynamik der Vierten Welle, mit landesweit stetig steigenden Fallzahlen.

Auf Nachfrage von t-online hin vermeldete die Stadt, dass eine interne Datenauswertung auch ohne die fehlerhaften Zahlen vom 24. und 25. November möglich gewesen sei. Als Grundlage habe eine Befragung aller Indexpersonen, welche nach dem 11.11. gemeldet wurden, gedient.

Lauterbach prophezeite negative Entwicklung

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach war schon nach den ersten Zahlen, sieben Tage nach dem 11.11., von den negativen Auswirkungen des Karnevalsauftakts auf die Kölner Inzidenz überzeugt. "Es ist genau das geschehen, was zu befürchten war", sagte er gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

So hatte sich die Inzidenz in den Altersgruppe zwischen 20 und 39 Jahren zu diesem Zeitpunkt in Köln bereits verdoppelt. Ebenjene Gruppe, die den Karnevalsauftakt zu großen Teilen im rappelvollen Zülpicher Viertel begangen hatte. Im NRW-Vergleich hatte die Steigerung in besagter Altersgruppe gerade einmal 60 Prozent betragen.

Laut einem Statement der Stadt Köln, das t-online vorliegt, ließe ein Vergleich der Inzidenzen nach Altersgruppen keinen Rückschluss auf Ansteckungsquellen zu. "Die Index-Personen, die nachweislich Karneval gefeiert haben, lassen sich nicht einer Altersgruppe zuordnen", so Benedikt Mensen von der Stadt Köln.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Pressemitteilung der Stadt Köln
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