Schuss auf 20-Jährigen Prozess gegen CDU-Politiker Bähner beginnt in Köln
Vor fast zwei Jahren soll der ehemalige Kölner CDU-Politiker Hans-Josef Bähner auf einen damals 20-Jährigen geschossen haben. Deshalb steht der 74-Jährige bald vor dem Kölner Landgericht.
Gefährliche Körperverletzung, Beleidigung und unerlaubter Waffenbesitz: So lauten die Anklagepunkte gegen Hans-Josef Bähner aus Köln. In der Nacht vom 29. auf den 30. Dezember 2019 sollen sich vier junge Leute vor seinem Grundstück am Rheinufer aufgehalten haben. Bähner soll sie beleidigt und mit einer Pistole, für die er keine waffenrechtliche Erlaubnis hatte, eingeschüchtert haben, heißt es in der Anklage.
Als sich die Gruppe schließlich entfernen wollte, soll Bähner auf die Gruppe geschossen haben und einen damals 20-Jährigen im rechten Oberarm getroffen haben. Hintergrund des Angriffs soll Ruhestörung gewesen sein. Bähner soll zum Zeitpunkt des Schusses betrunken gewesen sein. Und: Bei den Beleidigungen soll es sich nicht um irgendwelche gehandelt haben – laut Staatsanwaltschaft soll der heute 74-jährige Bähner die Gruppe rassistisch beschimpft haben, sie etwa "Dreckausländer" genannt haben.
Kölner CDU-Politiker: Freilassung kurz nach der Tat
Im Haus des Sportschützen Bähner fanden Polizisten später weitere scharfe Waffen. Nicht alle davon waren registriert. Nach seiner Festnahme war Politiker wieder freigekommen, wenig später legte er sein Mandat in der Porzer Bezirksvertretung nieder.
Der Prozess war zuvor verschoben worden, weil der Angeklagte zur Corona-Risikogruppe gehörte. Später wollte Bähners Anwalt Mutlu Günal den Prozess erneut verschieben, da er in anderen Gerichtsverfahren zeitlich eingebunden sei. Das Kölner Bündnis "Tatort Porz" hatte daher im Sommer den sofortigen Prozessbeginn gefordert. Bei einer Verurteilung drohen dem Ex-Politiker bis zu zehn Jahre Haft.
- Presseinformation des Kölner Amts- und Landgerichts
- Eigene Recherche