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Prozess in Köln: Betäubt und missbraucht – Opfer stürzte vom Balkon


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Betäubt und missbraucht?
Prozess in Köln: Frau bei Balkonsturz lebensgefährlich verletzt


26.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Mann mit einer Mappe vor dem Gesicht: Der Prozess gegen den Angeklagten hat begonnen.Vergrößern des Bildes
Mann mit einer Mappe vor dem Gesicht: Der Prozess gegen den Angeklagten hat begonnen. (Quelle: Johanna Tüntsch)

In Köln hat das Verfahren gegen einen 39-Jährigen begonnen, der seine Kollegin mit K.-o.-Tropfen betäubt und missbraucht haben soll. Rettungskräfte fanden die Frau mit schwersten Kopfverletzungen im Innenhof zum Wohnhaus des Angeklagten.

Schwere Vorwürfe erhebt die Staatsanwaltschaft gegen einen Werkstoffprüfer, neben dessen Wohnhaus eine Frau mit massiven Verletzungen aufgefunden wurde. Der Mann soll seine Kollegin betäubt, missbraucht und durch den Einsatz von K.-o.-Tropfen auch ihren lebensgefährlichen Sturz verursacht haben. Am Donnerstag begann das Verfahren vor dem Landgericht.

"Wir werden heute keine Angaben machen", erklärte der Strafverteidiger Carsten Göthel vor der 13. Großen Strafkammer. Der Rechtsanwalt vertritt dort den 39-jährigen Angeklagten. Der Werkstoffprüfer aus Deutz befindet sich aktuell in Untersuchungshaft.

Laut Staatsanwaltschaft hatte der verheiratete Mann am Abend des 16. Januar eine Frau zu Besuch, die er durch seine Arbeit kannte. Mit ihr soll er Rotwein getrunken haben – in den allerdings, unbemerkt von der Frau, K.-o.-Tropfen gemischt gewesen sein sollen. Hinweise darauf sollen später im Blut der Frau gefunden worden sein.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, in jener Nacht mehrfach seine Kollegin sexuell missbraucht zu haben und davon Aufnahmen mit dem Handy gemacht zu haben. Diese sollen belegen, dass die Frau vollkommen wehrlos war, während sie in seinem Bett, später auch in seinem Wohnzimmer lag.

Sturz aus über sieben Metern Höhe

Zu einem dramatischen Ende der mutmaßlichen Geschehnisse kam es in den Morgenstunden des 17. Januar: Da soll die junge Frau in den Innenhof hinter dem Haus gestürzt sein, in dem der 39-Jährige zu jener Zeit wohnte.

Sie erlitt schwerste Kopfverletzungen, unter anderem eine Hirnblutung und eine Mittelgesichtsfraktur, also einen Knochenbruch im Gesicht. "Die Zeugin stürzte aus einer Höhe von 7,10 Meter", so der Staatsanwalt. Er sieht es als erwiesen an, dass es aus der Wohnung des Angeklagten heraus zum Sturz der 27-Jährigen kam und dass dabei der Einfluss der betäubenden K.-o.-Tropfen eine Rolle spielte.

Auch führte er in seiner Anklage auf, dass der 39-Jährige nach dem Sturz nicht etwa selbst sofort Rettungskräfte alarmierte, sondern nur seinen Rechtsanwalt. Erst durch diesen sei ein Rettungsteam verständigt worden.

Die junge Frau wurde notoperiert, in ein künstliches Koma versetzt und erst am 29. April aus der Reha entlassen, so der Staatsanwalt. Sie soll bis heute linksseitig im Gesicht gelähmt sein, auf dem linken Auge nur noch schwarz-weiß sehen und auch die linke Hand noch nicht wieder richtig bewegen können.

Rechtsanwältin Monika Müller-Laschet, die das mutmaßliche Opfer als Nebenklägerin vertritt, sagte, es sei ein Wunder, dass ihre Mandantin überhaupt überlebt habe. Das Verfahren wird am 1. September fortgesetzt.

Verwendete Quellen
  • Besuch der Hauptverhandlung
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