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Köln: Mordkommission ermittelt nach Fund von totem Säugling vor Babyklappe


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Polizei veröffentlicht Foto
Mordkommission ermittelt nach Fund von totem Baby


13.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Das Moses Baby Fenster befindet sich hinter einem Sichtschutz an einem Gebäude in Köln-Bilderstöckchen: Hier wurde am Montagvormittag in ein totes Baby entdeckt.Vergrößern des Bildes
Das Moses-Baby-Fenster befindet sich hinter einem Sichtschutz an einem Gebäude in Köln-Bilderstöckchen: Hier wurde am Montagvormittag ein totes Baby entdeckt. (Quelle: Henning Kaiser/dpa)
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Nach dem Fund eines toten Säuglings vor einer Babyklappe ist die Kölner Polizei auf der Suche nach Antworten. Diese erhoffen sie ich von dem Handtuch, in welches das Baby eingewickelt war.

Nach dem Fund eines toten Säuglings vor dem Moses-Baby-Fenster in Köln-Bilderstöcken am Montagvormittag gibt es noch immer keine Hinweise auf die Todesursache und die Hintergründe. Fest steht, dass der kleine Junge gegen 10.45 Uhr tot aufgefunden wurde. Nach der Obduktion des Säuglings geht die Polizei inzwischen davon aus, dass das Baby zum Zeitpunkt der Geburt noch gelebt hat.

Säuglingsfund in Köln: Baby wurde vor dem Fenster abgelegt

Das Baby lag vor dem Fenster und wurde nicht, wie eigentlich üblich, in die Klappe hineingelegt. "Um 8 Uhr gab es einen unserer regelmäßigen Kontrollgänge", sagt die Pressesprecherin des Sozialdienstes katholischer Frauen, Anne Rossenbach. Zu diesem Zeitpunkt sei der Raum vor der Babyklappe noch leer gewesen. Bei einem späteren Kontrollgang sei das Kind dann von Mitarbeitenden der zugehörigen Mutter-Kind-Einrichtung "Haus Adelheid" gefunden worden.

Das Baby muss also zwischen den beiden Kontrollgängen abgelegt worden sein. Da der Bereich zum Schutz der Betroffenen nicht videoüberwacht ist, konnte nicht früher reagiert werden. Der gerufene Notarzt konnte nur noch den Tod des Kindes feststellen.

Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, sei auch kein Defekt der Babyklappe festgestellt worden. Sie gehen daher davon aus, dass der Säugling bewusst so abgelegt wurde, dass kein Alarm ausgelöst werde.

Totes Kind vor Babyklappe: Ähnlicher Fall vor drei Jahren

Normalerweise wird ein Fenster geöffnet, um das Baby hineinzulegen. Hinter dem Fenster wartet dann ein gepolstertes Wärmebett auf den Säugling. Die Mitarbeiterinnen, die mit einem Handgerät ausgestattet sind, werden durch einen Alarm informiert, sobald sich die Klappe öffnet. Durch ein kleines Sichtfenster können sie sich mental auf das Kind vorbereiten und sehen, ob sich in der Klappe wirklich ein Baby befindet oder ob sich jemand einen Scherz erlaubt hat.

Seit Einführung der Kölner Babyklappe im Jahr 2000 wurden 32 Kinder dort abgegeben. Im Schnitt sind es ein bis zwei Kinder im Jahr. 2018 hatte es bereits einen ähnlichen Fall gegeben: Damals war ein totes Mädchen in der Babyklappe gefunden worden. Trotz einer Obduktion konnte die Todesursache nicht geklärt werden.

Polizei veröffentlicht Foto von Handtuch

Warum das Kind nicht in die Klappe hineingelegt wurde, ist unklar. Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren wegen eines Tötungsdelikts durch Unterlassen eingeleitet. Die Ermittlungen zum Tod des Säuglings werden nun von einer Mordkommission fortgeführt. Diese sucht Zeugen, die im Laufe des Vormittags Beobachtungen gemacht haben, die mit der Auffindung des toten Säuglings im Zusammenhang stehen könnten. Auch eine Frau, die schwanger war, aber jetzt kein Baby hat, wird gesucht. Zudem veröffentlichten die Beamten ein Foto des Handtuchs, in dem das Baby eingewickelt war.

Die Mitarbeitenden des Hauses Adelheid werden seit dem Fund seelsorgerisch begleitet: "Eine Theologin, mit der wir schon lange zusammenarbeiten, begleitet die Mitarbeitenden individuell so, wie sie es es brauchen", sagt Anne Rossenbach. Wenn die Untersuchungen der Polizei abgeschlossen sind, kümmere sich der Sozialdienst katholischer Frauen um die Beerdigung des Kindes.

Verwendete Quellen
  • Pressestelle der Polizei Köln
  • Gespräch mit Anne Rossenbach vom Sozialdienst katholischer Frauen
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