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Köln: Elternpaar wegen angeblicher Morddrohungen angeklagt


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Streit mit Freund der Tochter
Elternpaar wegen angeblicher Morddrohungen angeklagt


07.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Das Amtsgericht in Köln (Archivbild): Hier soll es zu einer Auseinandersetzung zwischen den Eltern und dem Freund der Tochter gekommen sein – nun wurde ebenfalls hier darüber verhandelt.Vergrößern des Bildes
Das Amtsgericht in Köln (Archivbild): Hier soll es zu einer Auseinandersetzung zwischen den Eltern und dem Freund der Tochter gekommen sein – nun wurde ebenfalls hier darüber verhandelt. (Quelle: Future Image/imago-images-bilder)
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Ein familiäres Drama offenbarte sich am Kölner Amtsgericht: Ein Elternpaar soll dem Freund der Tochter gedroht haben, diesen umzubringen. Deswegen waren die beiden nun angeklagt.

Der Tatort soll ausgerechnet das Amtsgericht selbst gewesen sein: Weil ein Mann und eine Frau dort am 14. September 2020 Todesdrohungen gegen den Freund ihrer Tochter ausgestoßen haben sollen, standen sie nun selbst vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft warf beiden Bedrohung, der Frau zusätzlich Beleidigung vor. "Zieh die Maske runter, damit ich dich erkennen kann, wenn ich dich umbringe", soll der Mann gesagt haben. Die Frau drohte demnach: "Sobald ich dich auf der Straße sehe, bringe ich dich um, du Hurensohn!"

Das passte so ganz und gar nicht zu dem biederen Bild, das der 40-jährige Mann und seine 44-jährige Partnerin abgaben, als sie in Begleitung ihres Verteidigers den Gerichtsaal betraten. Fünf gemeinsame Kinder im Alter von 12 bis 22 Jahren haben sie. Der Mann, infolge von Bandscheiben- und Knieproblemen arbeitslos, engagiert sich ehrenamtlich in einem Verein, die Frau ist seit Jahren im Einzelhandel tätig.

Angebliches Opfer soll zuvor den Sohn bedrängt haben

Schnell ergab die Vernehmung der beiden Angeklagten, dass hinter den Vorwürfen ein familiäres Drama steckt. Der Verteidiger erklärte, dass das Elternpaar an jenem Tag im Gericht gewesen sei, weil ein Mann gezielt auf ihren Sohn zugefahren sei – der Freund der Tochter. Gegen ihn habe es ein Verfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr gegeben. Beim gemeinsamen Warten auf dem Flur sei es daher "nicht freundlich, nicht leise" zugegangen.

Die fragliche Äußerung habe der 40-jährige Angeklagte nicht getroffen, so sein Anwalt. Schließlich pochte dieser auch darauf, dass der mutmaßlich Geschädigte trotz seiner Zeugenladung gar nicht im Gericht erschienen war, und sprach sich für einen Freispruch oder eine Einstellung des Verfahrens aus.

Die Frau verteidigte sich selbst. "Er beleidigte mich die ganze Zeit über", sagte sie über den Mann, den sie wiederum bedroht haben soll, und verriet weitere entscheidende Details: "Er ist der Freund meiner Tochter, die nicht mehr bei uns zu Hause wohnt. Er sagte, meiner Tochter ginge es viel besser, seit sie raus aus unserer Dreckswohnung sei. Ich sagte ihm, er solle sich lieber um seine schwangere Freundin kümmern und um die drei Kinder, die er schon mit einer anderen Frau hat. Meine Tochter wohnt jetzt am Kölnberg, ist drogenabhängig und hochschwanger, wo geht es ihr denn da besser?"

Todesdrohungen bestritt auch sie, "aber ich habe ihm irgendwann gesagt, er soll endlich die Fresse halten." Dann seien sie des Gerichtes verwiesen worden.

Richterin: "Persönliche Verflechtungen"

"Es ist die Frage, ob man in dieser Konstellation zusätzliches Öl ins Feuer gießen muss", äußerte die Amtsrichterin: "Der Zeuge ist nicht da, er hat wohl kein großes Interesse daran, und es gibt hier sehr persönliche Verflechtungen." Mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft wurde das Verfahren gegen das Elternpaar daher eingestellt.

Was nach Aussage des Verteidigers weiterhin läuft, ist das Verfahren gegen den Freund der Tochter, der absichtlich auf den Sohn zugefahren sein soll.

Verwendete Quellen
  • Besuch der Hauptverhandlung
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