Kölner Erzbistum in der Krise Kardinal Woelki will "Neubeginn der kleinen Schritte"

Nach monatelanger Kritik am Erzbistum Köln äußerte sich nun Kardinal Woelki zu einem möglichen Lösungsweg. Er wolle auch seinen Teil dazu beitragen.
Zur Überwindung der seit Monaten schwelenden Krise im Erzbistum Köln hat Kardinal Rainer Maria Woelki einen "Neubeginn der kleinen Schritte" gefordert. "Es gibt Widersprüche und konträre Positionen, und wir müssen mit diesen Spannungen leben", sagte Woelki am Freitagabend zu Beginn einer zweitägigen Tagung des Diözesanpastoralrats, des zentralen Beratungsgremiums des Erzbischofs. "Deshalb müssen wir aufeinander zugehen, in kleinen Schritten", sagte Woelki. Er versicherte, dass er selbst seinen Teil dazu beitragen wolle.
Der Diözesanrat im Erzbistum Köln – die Vertretung der Nicht-Kleriker – hatte Woelki zuvor scharf kritisiert. "Mit Kardinal Woelki haben wir jetzt einen toten Punkt erreicht", hieß es in einer Erklärung. "Wir nehmen mit Bitterkeit wahr, dass wir nicht mehr weiterkommen. Die Kräfte aller Beteiligter sind am Ende. Unser Bistum muss wiederbelebt werden." Der Vorsitzende des Diözesanrates, der Solinger Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD), hielt Woelki vor, dass er schon seit Jahren nicht mehr an den Vollversammlungen des Diözesanrats teilgenommen habe.
Päpstliche Visitatoren waren in Köln
In dieser Woche hatten die beiden Apostolischen Visitatoren Anders Arborelius und Hans van den Hende ihren einwöchigen Besuch in Köln abgeschlossen. Die Bevollmächtigten des Papstes sollten klären, wie das Erzbistum mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs durch Priester umgegangen ist und ob Woelki Fehler gemacht hat.
Die Reformbewegung "Wir sind Kirche" sieht im größten deutschen Bistum keine Zukunft mehr mit Woelki. Sollte der Papst ihn im Amt belassen, "würde dies unabsehbare Erschütterungen nicht nur im Erzbistum Köln, sondern in der gesamten Kirche in Deutschland" hervorrufen, warnte "Wir sind Kirche" am Freitag.
- Nachrichtenagentur dpa