Tausende Kölner feiern draußen Kölner Grünanlagen nach ausgelassenem Abend vermüllt
In Köln kam es wegen des sommerlichen Wetters und gelockerten Coronaregeln zu zahlreichen Menschenansammlungen. Polizei und Stadt hatten "viel zu tun". Am Tag danach sind zahlreiche Grünanlagen vermüllt.
In der Nacht zu Donnerstag feierten zahlreiche Menschen die warmen Temperaturen und gelockerten Corona-Regeln. "Die Lage war etwas angespannt", so ein Sprecher der Polizei gegenüber t-online. "Es gab viel zu tun in der Stadt, aber keine größeren Probleme". Eines der größeren Probleme zeigt sich dann offenbar erst am Donnerstag: Der liegengebliebene Müll vieler Feiernder waren noch in Kölns Grünanlagen zu finden.
Videos auf Instagram zeigten die völlig verschmutzten Wiesen rund um den Aachener Weiher. Die Kölnerin Barbara Wasserhess machte am Fronleichnam-Morgen ein Foto im Grüngürtel zwischen der Vogelsanger und Venloer Straße – es zeigt eine Wiese voller Müll. Bevor sie sich ans Aufräumen machen will, machte die Kölnerin im Gespräch mit t-online ihrem Ärger Luft: "Ich bin fassungslos, wie es im Grüngürtel und Umgebung aussieht!".
2.000 Feiernde am Aachener Weiher
Allein am Aachener Weiher hätten sich nach Schätzung der Stadt bis zu 2.000 Leute aufgehalten, berichte der "Kölner Stadt-Anzeiger". Laut Polizei hätten sich die Ansammlungen in der Regel durch Ansprachen auflösen lassen.
Auf Twitter wurden Bilder von Menschenansammlungen vor Bars veröffentlicht, die keine Außengastronomie mit Testpflicht anbieten können, aber dennoch Getränke ausgeschenkt haben. Die wenigsten Personen hätten hier einen Mund-Nasen-Schutz getragen. Auch das teilweise noch geltende Alkoholkonsumverbot an bestimmten Plätzen sei nicht eingehalten worden.
Auch bei Instagram kursieren Party-Videos vom Abend, es wird gesungen und gegrölt, Abstand und Masken sind auf vielen Aufnahmen nicht zu sehen.
Weder Polizei noch Ordnungsamt hätten hier eingegriffen, kritisieren Twitter-Nutzer. Seitens der Polizei heißt es, die Stadt Köln habe "Maßnahmen zur Kontrolle der Außengastronomie ergriffen." Es sei aber soviel los gewesen, "dass möglicherweise nicht alles abgedeckt werden konnte."
Blome: "Nicht hinnehmbar"
Das Ordnungsamt der Stadt sprach am Tag danach von "großen Menschenansammlungen" und teils "party-ähnlichen Zuständen" in bekannten Hotspots sowie auch außerhalb der Innenstadt. Krisenstabsleiterin Andrea Blome äußerte Verständnis "für alle, die endlich ihre Freiheiten zurückhaben wollen." Dennoch sei die Situation der vergangenen Nacht nicht hinnehmbar gewesen. "Hier feierten auf engem Raum mehrere tausend Menschen, als läge die Pandemie schon hinter uns."
Verschärfungen oder stärkere Präsenz von Einsatzkräften seien aber nicht die Lösung. Stattdessen appellierte sie an die Kölnerinnen und Kölner: "Es kommt vor allem darauf an, dass wir alle nun so kurz vor unserem Ziel weiterhin Durchhaltevermögen beweisen." Ein erneuter Rückschlag müsse unbedingt vermieden werden. "Das sind wir all denjenigen schuldig, die noch lange unter den Folgen der Pandemie leiden werden, und das ist nach wie vor notwendig, um unser Gesundheitssystem nicht zu überlasten", so Blome.
- Gespräch mit Barbara Wasserhess
- "Facebook": Seite der "Kölner KRAKE"
- Anfrage bei der Polizei Köln
- Anfrage bei der Stadt Köln
- Stadt Köln: Pressemitteilung vom 3. Juni
- Twitter/udostiehl
- "Kölner Stadt-Anzeiger": "Tausende Menschen in der Stadt unterwegs"