t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalKöln

Köln: Buch für Geflüchtete – wie die achtjährige Ella gegen Rassismus kämpft


Interview
Unsere Interview-Regel

Der Gesprächspartner muss auf jede unserer Fragen antworten. Anschließend bekommt er seine Antworten vorgelegt und kann sie autorisieren.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.

Ella kämpft gegen Rassismus
Achtjährige schreibt Buch für Flüchtlingskinder

InterviewVon Thomas Dahl

Aktualisiert am 17.03.2021Lesedauer: 3 Min.
Ella als Comicfigur: Die achtjährige Autorin möchte in den Medien nicht im Vordergrund stehen. Der Fokus soll sich auf die Bedürfnisse der Flüchtlingskinder richten.Vergrößern des Bildes
Ella als Comicfigur: Die achtjährige Autorin möchte in den Medien nicht im Vordergrund stehen. Der Fokus soll sich auf die Bedürfnisse der Flüchtlingskinder richten. (Quelle: Illustration: S. Gaymann)
News folgen

Die Drittklässlerin Ella aus Köln schreibt ein Willkommensbuch für Flüchtlingskinder. t-online sprach im Interview mit der Achtjährigen darüber, was sie in so jungen Jahren dazu bewegt, helfen zu wollen.

Sie tanzt für ihr Leben gerne, zeichnet Bilder auf dem iPad, liest Bücher und organisiert Demonstrationen gegen Rassismus. Jetzt schreibt Ella (8) aus Köln ein Buch, das junge Flüchtlinge willkommen heißen soll. Dabei will die Grundschülerin selbst nicht im Vordergrund stehen und wirbt für die gemeinnützige Sache. Welche Ziele es verfolgt, erzählt das Mädchen im t-online-Interview.

t-online: Du schreibst gerade an einem Buch. Hast du selbst auch eine Lieblingslektüre?

Ella: Ich lese sehr gerne "Lotta Leben" ("Mein Lotta-Leben", von Alice Pantermüller und Daniela Kohl, Anm. d. Red.), weil das Mädchen so tolle Abenteuer erlebt. Davon gibt es immer wieder neue Geschichten.

Wie kam es zu der Idee für dein eigenes Buch?

Ich gucke oft die logo-Kindernachrichten und habe Flüchtlinge aus anderen Ländern gesehen, die nach Köln kommen. Die können aber kein Deutsch. Da hatte ich die Idee, ein Flüchtlingswillkommensbuch für Kinder mit einfachen deutschen Sätzen und Bildern zu machen.

Wie weit bist du denn schon?

Ich male fast jeden Tag eine Zeichnung. Aber es ist sind auch Texte drin, zum Beispiel "Willst du ein Eis?". Dazu gibt es dann ein passendes Bild.

Ein Buch zu schreiben und dazu noch passende Bilder anzufertigen, ist ganz schön viel Arbeit. Gibt es jemanden, der dir dabei hilft?

Ja. Die Ina (eine Lektorin, Anm. d. Red.) hilft mir beim Text und meine Mutter auch ein bisschen.

Weißt du schon, wann das Buch erscheinen soll?

Das wissen wir noch nicht, aber noch in diesem Jahr.

Was halten denn deine Freundinnen und Freunde davon, dass du ein Buch schreibst?

Die finden das eigentlich gut. Ich habe ein paar Fotos verschickt, um für meine Idee Werbung zu machen.

Gibt es schon einen Titel?

Noch nicht. Es sollte was Einfaches sein. Vielleicht einfach nur "Willkommen!".

Was möchtest du mit deinem Werk erreichen?

Weil die Kinder kein Deutsch können, ist es schwer für sie, andere kennenzulernen und mit ihnen zu spielen. Das Buch macht es für alle leichter, etwas zusammen zu unternehmen. Die Bilder helfen dabei und hinten drauf ist eine Übersetzung in verschiedenen Sprachen (bisher Syrisch, Persisch, Arabisch, Anm. d. Red.). Wir brauchen aber Spenden, damit alles gedruckt werden kann. Deshalb sammeln wir im Internet dafür.

Kann man das Buch später kaufen?

Erst mal nicht. Wir wollen es in Flüchtlingsheimen verschenken.

Was ist außer der Sprache noch schwierig für Kinder, die aus anderen Ländern hierher kommen?

Ich glaube, wenn jemand eine andere Hautfarbe hat. Aber meistens ist es wegen der Sprache.

Vergangenes Jahr hattest du eine Demonstration gegen Rassismus organisiert, die aber wegen der Corona-Schutzvorschriften nicht zustande gekommen ist. Schreibst du auch deswegen das Buch?

Ja, schon. Ich habe mir dafür extra ein paar Bilder ausgedacht, auf denen die Kinder "Stopp!" sagen, wenn andere etwas machen, was nicht nett ist. Ich will, dass die Menschen sich gegenseitig helfen. Das geht immer besser, wenn man darüber reden kann.

Behandelt ihr so etwas in der Schule?

So noch nicht, aber meine Freundin und ich haben den anderen Kindern in der Klasse erklärt, dass wir eine Demonstration gegen Rassismus machen und haben dann über "Black Lives Matter" gesprochen. Wir durften dabei auch unsere Flyer verteilen. Das fand ich gut.

Wirst du versuchen, die ausgefallene Demonstration nachzuholen?

Klar! Wenn Corona vorbei ist, wollen wir die Demo wiederholen.

Wir danken der Autorin für das Gespräch!

Verwendete Quellen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website