Empörung über Bilder SPD feiert Wahlparty ohne Masken und Mindestabstand
In Köln haben SPD-Anhänger den Ausgang der Stichwahl in größerer Runde in einem Lokal begleitet. Bilder von der Wahlparty ohne Mindestabstand und Masken sorgten anschließend im Netz für Aufregung. Was ist dran?
Viel zu feiern dürfte die SPD nach der OB-Stichwahl in Köln nicht gehabt haben: Ihr Kandidat Andreas Kossiski konnte sich nicht gegen die Amtsinhaberin Henriette Reker durchsetzen. Nun sorgen Bilder vom SPD-Wahlabend in einem Kölner Lokal für Aufregung. Denn die Anhänger der Partei sitzen dort eng beieinander und scheinen Corona-Regeln zu missachten.
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Was ist auf den Bildern zu sehen?
Auf Twitter veröffentlichte etwa der Nutzer Ali Utlu einen Screenshot aus dem WDR-Fernsehen, der eine Szene vom Wahlabend der SPD zeigt. Darauf zu sehen sind etwa ein Dutzend Menschen an Tischen, die bei Getränken zusammensitzen, ohne viel Abstand und ohne Mund-Nasen-Schutz. In der Einstellung kann man etwa 35 Personen erkennen.
"Woher steigende Zahlen kommen? Schaut euch mal die 'Wahlparty' der SPD in Köln an. Keine Masken. Kein Abstand. Kein Gewissen.", twitterte der Nutzer. Viele User werfen der Partei eine Doppelmoral vor, weil einige Vertreter eine Verschärfung der Maskenpflicht gefordert hatten – es selbst aber offenbar locker nehmen.
"Die Genossen sind doch alles eine Familie", witzelte ein anderer User. Die Nachrichtenportale "Welt" und "Der Westen" hatten zunächst darüber berichtet.
Warum ist das problematisch?
Dass die Teilnehmer der Wahlfeier gegen Corona-Regeln verstoßen haben, ist eher unwahrscheinlich. In NRW dürfen auf privaten Feiern wie Hochzeiten bis zu 150 Personen zusammen feiern. Wie es auf der Webseite des Landes heißt, müssen in geschlossenen Räumen allerdings außerhalb des Sitzplatzes Masken getragen werden.
Für öffentliche Treffen und Veranstaltungen gelten strengere Regeln. In der Öffentlichkeit dürfen sich maximal Gruppen von höchstens zehn Personen treffen. Auch in den Wahlräumen und den Warteschlangen davor galten bei den Kommunalwahlen das 1,5 Meter-Abstandsgebot und die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung.
Auf den Bildern ist nicht erkennbar, wie viele Personen tatsächlich in dem Raum waren. Fest steht, dass sie jedoch eine fragwürdige Signalwirkung aussenden, da niemand eine Maske zu tragen scheint oder sich um Abstandsregelungen kümmert. Zuletzt lag die Inzidenzzahl in Köln bei 34. Strengere Corona-Regeln sind im Gespräch.
- "Die Welt": "Empörung über SPD-Wahlparty ohne Masken"
- Webseite Land NRW