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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ehrenamtspatin von "Köln Engagiert" Janine Kunze im Interview: "Die Stadt liegt mir am Herzen"
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Schauspielerin Janine Kunze ist Ehrenamtspatin von "Köln Engagiert". Im Interview mit t-online spricht sie über ihre Motivation.
Janine Kunze ist nicht nur eine bekannte Schauspielerin und Moderatorin, sondern auch eine Frau mit großem Herzen für soziales Engagement. Ob auf der Bühne, vor der Kamera oder im echten Leben – sie setzt sich für die Menschen ein, die oft im Verborgenen wirken.
Als Ehrenamtspatin von "Köln Engagiert" nutzt sie dieses Jahr ihre Stimme, um das Engagement vieler Helfer sichtbar zu machen. Im Interview spricht sie über die Bedeutung des Ehrenamts, ihre persönliche Motivation und warum jede Form der Hilfe wertvoll ist.
t-online: Frau Kunze, Sie sind in Köln geboren und tief mit der Stadt verwurzelt. Was bedeutet es für Sie persönlich, die Ehrenamtspatin von "Köln Engagiert" zu sein?
Janine Kunze: Der Job der Ehrenamtspatin ist für mich eine große Ehre. Ich bin in Köln geboren, aufgewachsen, die Stadt liegt mir am Herzen. Ich darf ja auch Köln-Botschafterin und Sportbotschafterin sein – damit signalisiere ich die Verbundenheit mit der Stadt. Die Menschen, die hier leben, bedeuten mir viel. Ich bin sehr stolz, dass ich das machen darf.
Sie stehen als Schauspielerin viel im Rampenlicht – jetzt setzen Sie dieses Licht auf die vielen ehrenamtlichen Helfer. Welche Botschaft möchten Sie den Ehrenamtlichen mitgeben?
Das Ehrenamt ist ganz existenziell. Ich bewundere jeden Menschen, der sich ehrenamtlich einsetzt und finde es ganz toll, diesen Menschen eine Stimme zu geben und sie sichtbar zu machen. Diese Leute arbeiten meist im Verborgenen ganz still und ruhig im Dienste der Gemeinschaft und sind recht selbstlos und zurückhaltend. Deswegen finde ich es wichtig, ihnen zu sagen: Wir sehen Euch und Ihr seid ganz wichtig für uns. Ihr seid ein ganz wichtiger Teil dieser Gemeinschaft. Es gibt nichts Wichtigeres, als dass wir für uns da sind und einander helfen.
In welchen Bereichen sehen Sie persönlich den größten Bedarf für ehrenamtliches Engagement – gerade in einer Großstadt wie Köln?
Das kann man so pauschal nicht sagen. Überall, wo Menschen Hilfe benötigen, ist es richtig und wichtig zu handeln. Ich setze mich sehr für Kinder ein, Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft. Da gibt es viele Bereiche, in denen wir uns einsetzen müssen. Das liegt mir besonders am Herzen. Auch hier in der Nachbarschaft haben wir Menschen um uns, denen es nicht gut geht und die Hilfe brauchen. Deswegen kann man nicht sagen, dass es da und da besonders wichtig ist – alles ist wichtig.
Viele Leute möchten ehrenamtlich arbeiten, wissen aber nicht, in welchem Bereich. Welchen Rat haben Sie für diese Menschen?
Wichtig ist, sich die Frage zu stellen, welche Bereiche einem persönlich besonders wichtig sind, wo würde ich gerne helfen? Ich glaube schon, dass man da Präferenzen hat. Möchte ich mich für Kinder oder ältere Menschen, vielleicht aber auch für Tiere einsetzen? Da muss man in sich hören – und dann wird man die richtige Organisation für sich finden. Mich haben auch viele Menschen gefragt, wie man diese Organisationen findet. Dazu kann man unter anderem auf die Webseite der Stadt Köln gehen und sich dort direkt über Ehrenamtspartnerschaften informieren.
Dabei ist mir eins besonders wichtig: Jede Tätigkeit, die man im Ehrenamt ausübt, ist richtig. Da gibt es gar kein Richtig oder Falsch. Alles, was man tut, um der Gesellschaft zu helfen und das friedliche Miteinander zu stärken, ist etwas Tolles.
Sie sind als Schauspielerin sehr beschäftigt. Gibt es trotzdem eine ehrenamtliche Sache, die Ihnen besonders am Herzen liegt und für die Sie sich vielleicht selbst engagieren?
Ich engagiere mich für einige Projekte – SOS-Kinderdörfer, World Vision, ich bin seit über 15 Jahren Schirmherrin für "Päckchen für Pänz", auch für die mobile Tierarztpraxis TIEMO engagiere ich mich. In Köln ist auch die Stiftung "Domspitzen e.V." sehr wichtig, die sich für Kinder einsetzt. Kinder liegen mir als dreifache Mutter extrem am Herzen. Kinder mussten in den letzten Jahren auch emotional viel durchmachen.
Es gibt viele Kinder, die nicht so aufgefangen werden, wie wir uns das wünschen. Wir müssen Kindern eine Stimme geben und ihnen die Hand halten. Es gibt viele Kinder, die nicht in einer Familie aufwachsen und geliebt werden. Diesen möchte ich ganz besonders helfen und sie sichtbar machen.
Vielen Dank für das Gespräch, Frau Kunze!
- Interview mit Janine Kunze