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Notre-Dame: Verhaltener Danke für Kölner Hilfe bei Restaurierung


Restaurierung nach Brand
Notre-Dame: Verhaltener Dank für Kölner Hilfe

Von dpa
01.12.2024Lesedauer: 2 Min.
Paris: Das Kirchenschiff der Kathedrale Notre-Dame in Paris ist zu sehen, während der französische Präsident Macron die restaurierten Innenräume der Kirche besucht.Vergrößern des Bildes
Paris: Das Kirchenschiff der Kathedrale Notre-Dame in Paris ist zu sehen, während der französische Präsident Macron die restaurierten Innenräume der Kirche besucht. (Quelle: Stephane de Sakutin/dpa)
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Die frisch restaurierte Kathedrale Notre-Dame in Paris erstrahlt auch dank deutscher Hilfe in neuem Glanz. Der französische Dank für die Unterstützung der Kölner Dombauhütte blieb jedoch verhalten.

Wenn es in der frisch restaurierten Pariser Kathedrale Notre-Dame nun so hell ist wie seit Jahrhunderten nicht, dann ist das auch ein deutscher Verdienst: Die Kölner Dombauhütte hat vier große Bleiglasfenster gereinigt und restauriert. Insgesamt kostete dies nach Angaben der ehemaligen Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner fast 900.000 Euro. Sie hatte die deutsche Hilfe für Notre-Dame koordiniert – der französische Dank dafür fiel allerdings verhalten aus.

"Die Restaurierung von Notre-Dame war ein französisches Staatsprojekt. Die ausländische Hilfe wollte man daher nicht hochhängen", sagte Schock-Werner. Tatsächlich wurde der deutsche Beitrag zur Restaurierung von Notre-Dame in Paris öffentlich nicht groß als Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft gewürdigt. Und das, obwohl die Dombauhütte die einzige ausländische Fachwerkstatt ist, die in diesem Ausmaß an der Restaurierung beteiligt war.

Bei einem Informationsgespräch des Elysée-Palasts zur Restaurierung blieb der deutsche Beitrag unerwähnt. "Dies ist ein französischer Erfolg", betonte ein Präsidentenberater.

Deutsche und französische Sensibilitäten

Dominik Fanatico, der als Büroleiter der damaligen Kulturbevollmächtigten Armin Laschet und Hendrik Wüst (beide CDU) die Spendensammlung "NRW für Notre-Dame" mitorganisiert hatte, erinnert sich an einen "Abstimmungsmarathon". Dieser sei den französischen, aber auch deutschen "Sensibilitäten" geschuldet gewesen. "Das war sehr schwierig", sagte Fanatico. Aber es sei "ein großer Vertrauensbeweis" gewesen, dass die Notre-Dame-Fenster zur Restaurierung nach Deutschland geschickt worden seien.

Wüst zeigte sich überzeugt, dass die französische Regierung und die Menschen in Frankreich die Unterstützung "als Ausdruck der deutsch-französischen Freundschaft begreifen".

Laschet vermisst keine Würdigung des deutschen Beitrags

Sein Vorgänger Laschet hält es für eine "große Geste", dass Frankreich bereit gewesen sei, "einen Teil seines Kulturerbes außer Landes zu lassen". Präsident Emmanuel Macron habe sich bei ihm persönlich bedankt und ihn mit dem Verdienstorden der Ehrenlegion ausgezeichnet, sagte Laschet. Eine öffentliche Zeremonie zur Würdigung des deutschen Beitrags habe er nicht vermisst.

Der Wiederaufbau innerhalb von fünf Jahren nach dem Brand von 2019 sei eine "sensationelle Leistung", meint Laschet. "Deutschland braucht ja schon für eine Autobahnbrücke zehn bis 15 Jahre", fügte er spottend hinzu.

Schock-Werner relativiert die Leistung der Franzosen

Die frühere Kölner Dombaumeisterin Schock-Werner relativiert die Leistung: "Wenn man Geld ohne Ende hat und der Präsident dafür manche Regeln außer Kraft setzt, ist es auch leichter zu schaffen", sagte Schock-Werner mit Blick auf den gewaltigen Spendenfluss aus aller Welt.

Insgesamt waren nach Angaben des Elysées etwa 843 Millionen Euro an Spenden zusammengekommen. Davon seien nach Abschluss der Restaurierung noch 143 Millionen übrig. Sie sollen nun in Renovierungsarbeiten gesteckt werden, die ohnehin angestanden hätten, etwa an den Strebepfeilern der Apsis.

Schock-Werner freut sich, die Pariser Kathedrale demnächst in ihrer neuen Schönheit zu erleben. Dabei wird ihr Blick natürlich als erstes auf die in Köln restaurierten Fenster fallen - "wenn man reingeht oben rechts". Sie sind je etwa 30 Quadratmeter groß und im Vergleich zu den mittelalterlichen Gemäuern relativ jung: Der Künstler Jacques Le Chevallier hatte sie 1965 geschaffen. Sie zeigen keine figürlichen Szenen, sondern ein schlichtes, unregelmäßiges Karo-Muster.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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