Mehrjährige Haftstrafen Rockerprozess um tödlichen Racheangriff: Urteil verkündet
2015 fallen in einer Kneipe in Köln Schüsse, ein Mann stirbt. Nun hat das Landgericht zwei Beschuldigte im sogenannten "Rockerprozess" verurteilt.
Fast neun Jahre nach einem mutmaßlichen Racheangriff im Rockermilieu mit einem Toten sind zwei Männer in einem neuen Prozess in Köln zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Die Angeklagten im Alter von 28 und 35 Jahren wurden nach Angaben des Kölner Landgerichts vom Montag zu Haftstrafen von sieben und zwölf Jahren verurteilt.
Schuldspruch: Beihilfe zum Mord und zu gefährlicher Körperverletzung
Der 35-Jährige wurde unter anderem wegen Beihilfe zum Mord schuldig gesprochen. Der 28-Jährige wurde wegen Beihilfe zu gefährlicher Körperverletzung und weiterer Straftaten verurteilt, darunter schwere räuberische Erpressung. Das Urteil fiel bereits am Freitag, teilte die Deutsche Presse-Agentur (dpa) mit.
Die Männer waren schon in erster Instanz zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Sie gingen aber vor dem Bundesgerichtshof erfolgreich in Revision. Dieser verwies den Fall zur neuen Verhandlung an das Landgericht zurück.
Racheakt: Einbruch in Kölner Gaststätte Ende 2015
Der 35-Jährige soll laut Anklage Mitglied einer Rockergruppe gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, sich zusammen mit einem inzwischen rechtskräftig verurteilten Angeklagten für einen Einbruch bei der Rockergruppe gerächt zu haben.
Von dem 28-jährigen Angeklagten hätten sie erfahren, in welcher Gaststätte sich die mutmaßlichen Einbrecher aufhalten würden. Daraufhin hätten sie sich zu einer Bestrafungsaktion entschlossen. Der 35-Jährige soll daraufhin im November 2015 mit weiteren Mittätern gewaltsam in die Kölner Gaststätte eingedrungen sein.
Bei dem anschließenden Angriff in der Gaststätte wurde einem Mann aus kurzer Distanz in den Oberkörper geschossen. Er starb noch am Tatort. Zwei weitere Männer wurden angeschossen, überlebten die Schüsse aber nach mehrwöchigen Krankenhausaufenthalten.
In erster Instanz hatte das Landgericht den heute 35-jährigen Angeklagten zu neun Jahren Haft verurteilt. Er wurde unter anderem wegen Beihilfe zum Mord beziehungsweise zum versuchten Mord schuldig gesprochen. Der inzwischen 28-Jährige sollte für fünfeinhalb Jahre ins Gefängnis – unter anderem wegen Beihilfe zur Körperverletzung mit Todesfolge.
- Nachrichtenagentur dpa