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"Wolfsgruß"-Debatte in Köln: Das sagen Menschen auf der Venloer Straße


Umstrittenes Handzeichen
"Wolfsgruß"-Debatte: "Ich finde die Diskussion echt überzogen"

Von t-online, nfr

Aktualisiert am 06.07.2024 - 14:25 UhrLesedauer: 2 Min.
Merih Demiral: Der Innenverteidiger zeigte den Wolfsgruß gegen Österreich.Vergrößern des BildesMerih Demiral (Archivbild): Der Innenverteidiger zeigte den "Wolfsgruß" gegen Österreich. In Ehrenfeld gibt es hierüber verschiedene Meinungen. (Quelle: IMAGO/Fabio Ferrari/LaPresse)
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Die vom türkischen Nationalspieler gezeigte "Wolfsgruß"-Geste löst in Deutschland eine breite Diskussion aus. An der Venloer Straße in Köln gehen die Meinungen auseinander.

Die Diskussion um den "Wolfsgruß" des türkischen Nationalspielers Merih Demiral bei der Europameisterschaft nimmt immer größere Dimensionen an. Bereits am Mittwoch war der deutsche Botschafter in Ankara einbestellt worden. Am Donnerstag wurde schließlich der türkische Botschafter ins Auswärtige Amt einbestellt, um den Vorfall zu thematisieren.

Demiral hatte im Achtelfinalspiel der Türkei gegen Österreich nach einem Tor mit seinen Händen den "Wolfsgruß" gezeigt, der als Zeichen der rechtsextremistischen türkischen "Grauen Wölfe" gilt. Diese werden vom Verfassungsschutz beobachtet. Mittlerweile untersucht die Uefa den Vorfall von Dienstag.

Reaktionen auf der Venloer Straße: "Das geht gar nicht"

Ende 2022 lebten über 50.000 Türken in Köln. Der Stadtteil Ehrenfeld und vor allem die Venloer Straße, an der die Ditib-Zentralmoschee liegt, ist multiethnisch geprägt. Hier reihen sich türkische und arabische Imbisse an Supermärkte, Bars, Cafés und hippe Ehrenfelder Boutiquen. Zwei Tage nach dem Vorfall beschäftigt der gezeigte "Wolfsgruß" auch Anwohner und Besucher der Venloer Straße.

Ein älteres Ehepaar, das zwar nicht auf der Venloer Straße, aber im direkten Umfeld wohnt, erklärt t-online, sie hätten von der Einbestellung des türkischen Botschafters in Berlin aus den Medien erfahren. Beide unterstützen diese Entscheidung. Auch, dass die Uefa zu dem Gruß jetzt Untersuchungen anstellt, befürworten sie. "Dieser Gruß ist meines Wissens nach ein Symbol türkischer Rechtsextreme. Das geht natürlich gar nicht" sagt der Mann, der anonym bleiben möchte. Seine Frau nickt zustimmend.

Manch einer findet die Debatte unnötig

Vor einem Kiosk, auf Höhe der U-Bahn-Haltestelle "Körnerstraße", steht ein junger Mann und raucht. Mert ist 22 Jahre alt und findet die Debatte "etwas unnötig". Er ist in Köln geboren und aufgewachsen und hat laut eigener Aussage serbisch-türkische Wurzeln. Für ihn als Fan der türkischen Nationalmannschaft stand am Dienstag der Sieg gegen Österreich im Vordergrund. "Von dem Gruß hat man während des Spiels auch nichts mitbekommen", sagt er. Die Bedeutung des "Wolfsgrußes" als Symbol türkischer Rechtsextremisten ist ihm nicht bekannt. "Hab’ ich noch nichts von gehört, und ich finde die Diskussion auch echt überzogen", sagt er am Donnerstagvormittag.

Vor der Fußballkneipe "Point One" in Ehrenfeld steht eine Gruppe Jugendlicher. Sie sind zwischen 17 und 20 Jahre alt, die meisten von ihnen tragen umgedrehte Kappen und schauen nach eigener Aussage jedes Spiel der Fußball-EM. Von dem "Wolfsgruß" und der aktuellen Debatte haben sie lediglich etwas auf TikTok gesehen, sind dann aber nicht weiter in die Thematik eingestiegen. Einer der Jugendlichen sagt: "Es ist doch so: Wenn Fußball läuft, läuft halt Fußball. Alles andere ist dann nicht so wichtig."

Verwendete Quellen
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