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EM 2024: Fans feiern auf Campingplatz in Köln-Poll – "Wie Karneval"


Auf dem Campingplatz in Poll
Fußball-Camper über EM-Stimmung: "Wie Karneval"


20.06.2024Lesedauer: 3 Min.
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Schweizer und Schotten auf dem Campingplatz am Poller Rheinufer: Fans genießen die friedliche und festliche Stimmung.Vergrößern des Bildes
Schweizer und Schotten auf dem Campingplatz am Poller Rheinufer: Fans genießen die friedliche und festliche Stimmung. (Quelle: Marius Fuhrmann)

Nicht nur die Hotels sind während der EM in Köln gefragt, auch Campingplätze sind bei den Gästefans aus ganz Europa beliebt. Auf dem Platz am Poller Rheinufer herrscht eine besondere Stimmung.

Zur EM schießen die Hotelpreise in die Höhe, mancher Fan landet gar in menschenunwürdigen Unterkünften. Von der Ekstase, mit der die schottischen Fans am Mittwoch die Domstadt überrollten, ist auf dem Campingplatz der Stadt Köln am Poller Rheinufer nichts zu spüren. Hier herrschen Ruhe und Entspannung. Anhand der Fahnen an den Wohnmobilen ist zu erkennen, wer hier zu Gast ist: die Fans der schottischen und schweizerischen Nationalmannschaften.

In einem kleinen Campingbus sind Gill und Toni Groundwater unterwegs. Das Ehepaar kommt aus Glasgow. "Wir haben den Bus und dachten uns, das wäre eine gute Gelegenheit für einen Urlaub in Deutschland", sagt Toni Groundwater. Sie haben Tickets für alle drei Vorrundenspiele in München, Köln und Stuttgart. "Die Tour haben wir seit dem vergangenen Jahr geplant – das war auch notwendig, weil die günstigsten Plätze sonst weg gewesen wären", ergänzt Gill Groundwater.

Die anderen Spiele schauen sie auf ihrem Tablet. "Wir genießen das Turnier, treffen Menschen aus verschiedenen Nationen, es ist fantastisch." Sie zeigen das Innere ihres Busses: Die Rückbank lässt sich umklappen, dort schläft Gill. Unter dem Aufstelldach des Busses, eine Etage höher, liegt Toni. Dazu gibt es einen kleinen Kühlschrank und eine kleine Kochplatte. "Nur für uns zwei ist das völlig ausreichend", sagt Gill. Von der Stimmung in der Stadt seien sie beeindruckt. "Das ist wie Karneval", sagen sie und machen große Augen, als sie erfahren, dass sie in Köln in einer Karnevals-Hochburg gelandet sind. Nun kennen sie auch die Bedeutung des Alaaf-Schriftzugs, der auf dem Roncalliplatz aufgebaut ist. "Wir haben uns schon gefragt, was das bedeutet", sagt Gill. "Die Deutschen sind so gastfreundlich – und sie lieben unsere Dudelsäcke."

Wie zum Beweis tönen von drüben her die typischen, verzerrten Klänge – allerdings ziemlich schief. "Mein Dudelsack ist kaputt, den kann ich heute nicht mitnehmen", sagt der 15-jährige Archie. Ob Dudelsack spielen schwer sei? "Ja, sehr. Ich spiele seit fünf Jahren und übe immer noch", sagt Archie. Er hat zusammen mit seinen Geschwistern Skye (17) und Fraser (12) sowie ihrem Vater sein Zelt aufgeschlagen. Sie stammen aus der Gegend um Glasgow. "Es ist unglaublich, so viele Schotten außerhalb Schottlands zu treffen." Die Familie hofft auf einen Sieg ihrer Mannschaft im nächsten Spiel. "Aber tief im Inneren wissen wir, dass das nicht passieren wird", sagt Vater Graeme Stockton.

Campingplatz-Betreiber Michael Brinkmann heißt die Gäste aus ganz Europa willkommen. "Es ist nicht so laut wie befürchtet, die Fans wollen hier auch mal abschalten", sagt er während zweier Runden über dem Platz. "Man hört hin oder wieder Dudelsäcke, das ist aber ganz gut so, denn sonst würden wir von der EM-Stimmung in der Stadt gar nichts mitkriegen", so Brinkmann. Wenn die Schotten weitergezogen sind, rechnet er mit Belgiern, deren Mannschaft am kommenden Samstag in Köln spielt. "Dann haben wir hier sozusagen einen Bettenwechsel. Nur das Wetter muss dann mitspielen: Der Regen hat den Boden ziemlich aufgeweicht, das ist nicht gut für die Wohnmobile."

Schweizer Familie reist mit drei Generationen an

Auch Fans aus der Schweiz laden am Poller Rheinufer ihre Akkus auf. Familie Stadelmann ist mit drei Generationen und zwei Wohnmobilen angereist. Doch nur die Großeltern der kleinen Kira, Hilde und Philipp, haben Tickets für das Stadion. "Wir sind für die Stimmung mit nach Köln gekommen", sagt Bruno Stadelmann. Die Spiele schauen sie im "Poller Fischerhaus", einer Gaststätte gegenüber.

Sie seien bereits bei der WM 2006 in Deutschland gewesen. "Das Motto lautete damals 'Die Welt zu Gast bei Freunden' – das war wirklich so, eine Riesenparty", schildert seine Frau Lea. "Diesmal hängen in Deutschland noch keine Fahnen an den Häusern, Autokorsos gibt es auch kaum. Das ist in der Schweiz allerdings auch so. Vielleicht kommt das noch im Laufe des Turniers." Mit den schottischen Fans auf dem Campingplatz hätten sie schon das ein oder andere Bier getrunken. "Es herrscht eine friedliche, festliche Stimmung", sagen sie.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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