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EM in Köln: Fans am Heumarkt müssen umziehen – alles zum Fußballabend


Köln feiert den Achtelfinaleinzug des DFB
Plötzlich wendet sich die Polizei an die Fans am Heumarkt


Aktualisiert am 20.06.2024Lesedauer: 3 Min.
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Großer Jubel beim 1:0 der deutschen Elf in Köln.Vergrößern des Bildes
Public Viewing am Tanzbrunnen: Großer Jubel beim 1:0 der deutschen Elf in Köln. (Quelle: Marius Fuhrmann/t-online)

Köln erlebt einen grandiosen Fußballabend: Im Trubel müssen zahlreiche Zuschauer in der Halbzeit durch die Stadt. Wie es dazu kam.

Die deutschen Fans in Köln träumen am Mittwochabend bereits vom Finale. "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin", war nach Spielende beim Public Viewing am Tanzbrunnen zu hören. Dabei sind es noch vier Partien bis zum Endspiel.

Schon vor dem Anpfiff musste die Fan Zone am Heumarkt wegen Überfüllung geschlossen werden. Große Menschentrauben bildeten sich um 18 Uhr vor den Eingängen zur Fanmeile an Kölns zentralem Platz. Die Security-Mitarbeiter ließen niemanden mehr hinein. Drinnen hatten sich bereits 7.500 Fans einen guten Platz mit Blick auf die Bildschirme ergattert, darunter auch einige Schotten, die auf Nummer sicher gehen wollten.

Also blieb den Fans außerhalb des Zauns nichts anderes übrig, als über Absperrungen hinweg und durch Lücken zu schauen, um das Spiel zu verfolgen. Laut bejubelten die Fans am Heumarkt Musialas 1:0 in der 22. Minute. Der DJ spielte die Tor-Hymne der DFB-Auswahl, "Major Tom", und alle Fans waren "völlig losgelöst". Draußen wurde es indes immer voller.

DFB-Fans müssen umziehen – Ausweichmeile um 16 Uhr geöffnet

In der Halbzeitpause fuhr ein Lautsprecherwagen der Polizei an der Fanmeile vorbei – und bat die Fans, zum Konrad-Adenauer-Ufer zu gehen, dort sei noch massig Platz. Warum die Stadt dies nicht bereits vor Anpfiff des Spiels kommuniziert hatte, blieb zunächst unklar.

Sven Stolz, EM-Beauftragter der Stadt Köln, sagte t-online wenig später, dass dahinter ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept stecken würde. "Die Fan-Meile ist nicht zum Spaß gedacht, sondern eine Entlastungsfläche für die Massen an schottischen und auch englischen Fans", erklärt er.

Sowohl bei den Schotten als auch den Engländern, die am kommenden Dienstag in der Domstadt erwartet werden, sei nicht klar gewesen, wie viele Fans letztendlich anreisen würden. "Wir gehen jeweils von einer Größenordnung von 50.000 bis 100.000 aus. Das Konrad-Adenauer-Ufer kann bis zu 50.000 Fans aufnehmen", sagt Stolz. Die Fanzonen am Heumarkt und am Tanzbrunnen seien bereits bei 20.000 Menschen voll ausgelastet.

Verhaltener Jubel am Konrad-Adenauer-Ufer bei Gündogans Tor

Die Ausweich-Fanmeile sei also um 16 Uhr geöffnet worden, zwei Stunden vor dem Deutschland-Spiel. "Wir haben ab diesem Zeitpunkt über die Info-Screens in der Stadt und in den sozialen Medien auf das Konrad-Adenauer-Ufer hingewiesen. Wir haben die Fläche aber nicht aktiv vorab beworben, weil wir nicht wussten, wie viele schottische Fans kommen würden." Wenn das Rheinufer voll mit deutschen Fans gewesen wäre, hätten die Feierwütigen von der Insel keinen Platz mehr gefunden.

Die Menge erkannte, dass sie heute nicht mehr auf die Fanmeile am Heumarkt kommen würde und schob sich Richtung Dom. Auf den sechs Bildschirmen an der Rheinuferstraße lief das Deutschland-Spiel mit englischem Kommentar, weil die Fläche eigentlich für schottische Fans vorgesehen war, die hier den Großteil der Menge ausmachten.

Entsprechend verhalten war der Jubel bei Gündogans 2:0 in der 67. Minute. Er wurde bald vom Partyhit "No Scotland, no party", der "Tartan Army" überstimmt. Auch der Tanzbrunnen hatte sich nach Anpfiff recht schnell gefüllt, hier sahen 12.500 Fans das Spiel.

Lauter Jubel kam auf, als Deniz Undav vom VfB Stuttgart eingewechselt wurde. Beim Schlusspfiff lagen sich alle in den Armen – und träumten von Berlin. Vor dem Tanzbrunnen starteten da schon die ersten Autokorsos und die deutschen Fans sangen gemeinsam mit entgegenkommenden Schotten ihren ikonischen Ruf "No Scotland, no party".

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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