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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ermittler im Fall Arian vor Ort Totes Kind entdeckt: Was über den Fundort bekannt ist
Am Montag hat ein Landwirt eine Kinderleiche entdeckt. Der Fundort ist nur wenige Kilometer vom Elternhaus des verschwundenen Arian entfernt. Das ist über die Region und den Ort bekannt.
Am Montagnachmittag fand ein Landwirt in Estorf im Landkreis eine Kinderleiche beim Mähen einer Wiese. Die Wiese befindet sich im Ortsteil Behrste – und damit in dem Gebiet, in dem tagelang nach dem vermissten Arian aus Bremervörde gesucht wurde.
Die "Ermittlungsgruppe Arian" hält einen Zusammenhang zwischen der gefundenen Kinderleiche und dem verschwundenen Sechsjährigen für sehr wahrscheinlich. Dennoch lasse sich derzeit nicht zweifelsfrei sagen, um wen es sich bei dem gefundenen Kind handele, teilte die Polizei am Dienstag mit. Rechtsmediziner sollen nun die Identität des Kindes klären. Ein Ergebnis soll im Laufe der Woche vorliegen.
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Ist das gefundene Kind Arian?
Sofern es sich um den verschwundenen Arian handelt, müssen sich die Ermittler der Frage stellen, ob der Junge früher hätte gefunden werden können. Oder hat er sich so gut versteckt, dass er schlicht übersehen wurde? Insgesamt suchten Einsatzkräfte und freiwillige Helfer rund eine Woche lang eine Fläche von 5.300 Hektar zu Land, zu Wasser und aus der Luft ab – Tag und Nacht. Zeitweise waren bis zu 1.200 Menschen beteiligt.
- Ist Arian tot? Was wir wissen und was nicht
Der Ort, an dem am Montag die Kinderleiche entdeckt wurde, liegt mehr als einen Kilometer von der Oste entfernt. Der Fluss Oste stand im Fokus der Suchmaßnahmen, da dort kleine Fußabdrücke entdeckt worden waren, die wahrscheinlich von dem Jungen stammten. Es ist daher gut möglich, dass Arian nach dem Verschwinden zwar an dem Fluss vorbeigelaufen ist, sein Weg anschließend jedoch wieder ins Landesinnere führte.
Der Junge, der nur auf Socken unterwegs war, muss – sofern er eigenständig unterwegs war – während dieser Zeit ein Waldgebiet, mehrere Tümpel, kleinere Gewässer sowie eine Vielzahl von Feldern durchquert haben.
Zwischen der Straße, in dem sein Zuhause liegt, und Fundort der Kinderleiche liegen weniger als zwei Kilometer. Die Wiese befindet sich an der Straße Eikhof, die von der Landstraße 114 (L114) abgeht. Die L114 verbindet Elm und Behrste miteinander.
Schwierige Suche
Zuletzt wurde Arian am 22. April gegen 19.30 Uhr bei sich zu Hause in der Straße Ohfeldring im Ortsteil Elm gesehen. Weil er Autist ist und nicht auf Ansprache reagiert, gestaltete sich die Suche nach dem Kind besonders schwierig. Die Polizei nutzte daher auch sehr kreative Methoden, wie das Beschallen von Feldern mit Kinderliedern. Auch Süßigkeiten und Luftballons sollten Arian aus seinem Versteck locken. Alle Versuche blieben allerdings erfolglos.
Die Polizei hat in der Vergangenheit immer wieder betont, dass keine Hinweise auf ein Verbrechen vorliegen – allerdings wurde ein Verbrechen auch nie ausgeschlossen. Inwieweit sich diese Einschätzung nun verändert hat, ist zum aktuellen Zeitpunkt unklar. Die Ermittler haben dahingehend bislang keine Angaben gemacht.
Nach den vergeblichen Suchaktionen hatte die Polizei angekündigt, dass die fünfköpfige Ermittlungsgruppe ihre Arbeit fortsetzen werde. Zuvor hatte die Behörde mitgeteilt, dass die Ermittler zwei Monate lang vorhandene Hinweise nach und nach abarbeiten sollten.
- Weitere t-online-Artikel
- luftlinie-berechnen.de: "Wie weit ist Eikhof von Ohfeldring entfernt?"
- Google Maps
- presseportal.de: Mitteilungen der Polizeiinspektion Rotenburg zum Fall Arian
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche