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Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln "Dafür trainiere ich jeden Tag": Max Finkgräfe erklärt sein Traumtor
Beinahe wäre Max Finkgräfe für den 1. FC Köln zum Matchwinner geworden. Am Ende war die Enttäuschung über zwei verlorene Punkte groß. Die Stimmen zum 1:1 in Hoffenheim.
Am Samstag noch hatte Max Finkgräfe nach dem Abschlusstraining am Geißbockheim Freistöße trainiert. Für den 19-Jährigen nichts Ungewöhnliches. "Ich trainiere jeden Tag Freistöße, nehme mir zehn Bälle nach dem Training", sagte der neue Shootingstar des 1. FC Köln nach dem 1:1 bei der TSG Hoffenheim.
Die Belohnung für den Fleiß bei der täglichen Arbeit folgte am Sonntag im Kraichgau bei Finkgräfes zwölftem Bundesliga-Einsatz. In der 79. Minute bat der Abwehrspieler nach einem Foul an Linton Maina um den Ball – und bekam ihm von dem Gefoulten überlassen. Aus 25 Metern zirkelte der Linksfuß die Kugel schließlich zum 1:0 für den FC ins Netz.
6.000 Kölner Fans im Stadion dabei
Sofort drehte Finkgräfe ab und rannte zu den rund 6.000 mitgereisten und überwiegend verkleideten FC-Fans. Der Youngster stellte sich vor der Gästekurve auf und ließ seinem Freudenschrei freien Lauf. "Max macht es im Moment überragend, deswegen hat er sich das Tor redlich verdient. Mit ihm kann man gut arbeiten", freute sich auch Mitspieler Benno Schmitz nach Finkgräfes Traumtor.
Am Ende half das erste Bundesliga-Tor des Studenten der Deutschen Sporthochschule jedoch nur bedingt. Kurz vor Schluss fingen sich die Geißböcke durch eine Unachtsamkeit noch den Ausgleich durch Andrej Kramaric. Entsprechend unglücklich fielen nach den zwei verlorenen Punkten die Stimmen der Kölner aus.
Die Stimmen zum Spiel
Max Finkgräfe: "Ich freue mich über mein Tor, aber es fühlt sich eher wie eine Niederlage an. Ich trainiere jeden Tag Freistöße, nehme mir zehn Bälle nach dem Training. Ich habe darum gebeten und den Ball bekommen. Ich habe mir gedacht: Das ist er jetzt, dafür trainiere ich jeden Tag – das muss er sein. Jeder Punkt hilft, wir müssen positive Sachen daraus ziehen."
Benno Schmitz: "In der ersten Halbzeit war Hoffenheim vielleicht ein Stück besser, die zweite war dann ausgeglichen. Wenn du in der 94. Minute so ein Tor bekommst, ist das unendlich bitter. Unser Fokus ist, dass wir unsere Defensive stabilisieren. Wir waren ganz knapp dran, wieder zu null zu spielen. Vorne müssen wir über Einzelaktionen kommen, in Heimspielen tun wir uns da leichter. Es gilt jetzt, dranzubleiben."
Florian Kainz: "Wenn du in der 94. Minute den Ausgleich bekommst, tut das im ersten Moment sehr weh. Gerade in der Situation, in der wir sind, hätten uns drei Punkte sehr gut getan. Wir haben sehr gut gegen den Ball gearbeitet, alles reingeworfen, taktisch sehr diszipliniert gespielt – aber mit dem Ball war das heute nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Dann schießt Max ein Super-Tor, und wir müssen uns anschauen, was wir in den letzten Minuten noch besser machen müssen, um den Sieg über die Zeit zu bringen. Hoffenheim hat natürlich alles nach vorne geworfen, wir haben uns ein bisschen zu tief hinten reindrängen lassen und es nicht geschafft, uns vorne festzusetzen."
"Das hatten die Hoffenheimer vielleicht so nicht erwartet"
Marvin Schwäbe: "So ein Gegentor ist immer extrem bitter, man hat das Gefühl zwei Punkte liegengelassen zu haben. Aber wir müssen das Positive mitnehmen. Wir haben einen Punkt geholt, der ist extrem wichtig und der war heute mehr als verdient. Hoffenheim hat in den letzten fünf Minuten alles nach vorne geschmissen, das ist dann schwer zu verteidigen. Über weite Strecken haben wir Fußball gespielt und unseren Matchplan umgesetzt, die Schwächen der Hoffenheim ausgenutzt. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir versucht, nach vorne hin mutig zu sein und die Eins-gegen-Eins-Situationen zu nehmen. Das hatten die Hoffenheimer vielleicht so nicht erwartet."
Timo Schultz: "Wir haben einen Punkt mehr in der Tabelle, auch wenn es sich direkt nach dem Abpfiff durch den späten Gegentreffer etwas anders angefühlt hat. Das Unentschieden war verdient. Wir haben es lange in der defensiven Organisation gut gemacht, aber es nicht geschafft unsere Kontersituationen auszuspielen. Dadurch hatten wir zu wenige klare Torchancen. Hoffenheim hatte die klareren Abschlusssituationen. Daher müssen wir mit dem 1:1 zufrieden sein."
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