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Siegburg: Mittelalter-Weihnachtsmarkt lockt mit Spanferkel


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Adventszeit in Siegburg
Auf diesem Weihnachtsmarkt wird mit Feuer gespielt


06.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Lupus der Gaukler: Seit fast 20 Jahren ist er fester Bestandteil des Weihnachtsmarkts und jongliert dort täglich mit Fackeln.Vergrößern des Bildes
Lupus der Gaukler: Seit fast 20 Jahren ist er fester Bestandteil des Weihnachtsmarkts und jongliert dort täglich mit Fackeln. (Quelle: Marius Fuhrmann)
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Glühweinstände und Imbissbuden gehören auf Weihnachtsmärkten zum Standard. Doch ein Markt in Siegburg hebt sich ab – denn die Besucher erwartet eine Zeitreise.

Bereits im Mittelalter war der Markt in Siegburg der zentrale Platz für Handel und Gaukelei. Zur Weihnachtszeit lassen Krämer, Händlerinnen, und Musiker diesen Zauber wieder aufleben. Der mittelalterliche Markt zieht seit 1991 Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt an.

Der historische Ortskern Siegburgs mit den Resten der Stadtmauer und dem "Haus zum Winter", das vor 800 Jahren erbaut wurde, bietet die perfekte Umgebung für den mittelalterlichen Weihnachtsmarkt. Denn die Aus- und Darsteller legen großen Wert auf Authentizität: Sie tragen Kleidung, die dem Mittelalter nachempfunden ist, Euro heißen "Taler" und die Speisen werden mit den Worten "Lasst's Euch munden" überreicht.

Fackeln und Feuer statt elektrischen Lichts

Zu entdecken gibt es zahlreiche Stände mit Handwerkskunst und funkelndem Kleinod. Im Zelt des Quacksalbers etwa duftet es nach über Zedernholz geräuchertem Weihrauch. Die Seilerin wiederum stellt Seile und Taue auf traditionelle Weise her. Abends sorgen Fackeln und Feuerschalen für eine gemütliche Atmosphäre – Elektrizität gilt auf dem Mittelalter-Weihnachtsmarkt als verpönt.

Öffnungszeiten und Anreise

Der Markt ist noch bis zum 22. Dezember geöffnet. Sonntags bis donnerstags von 11 bis 20 Uhr sowie freitags und samstags von 11 bis 21 Uhr. Die Gastronomie hat täglich eine Stunde länger geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Der Markt lässt sich mit der S12 und S19 Richtung Hennef bzw. Au/Sieg erreichen sowie von Köln Hbf mit dem RE9 Richtung Siegen. Die Haltestelle ist der Bahnhof Siegburg/Bonn, an dem auch ICE halten. Vom Bonner Hauptbahnhof aus ist die Anreise mit der Linie 66 möglich. Vom Bahnhof Siegburg sind es bis zum Markt fünf Minuten Fußweg.

Neben Glühwein und Punsch gibt es auf dem Markt auch Met und Mokka, verköstigt werden die Gäste mit Knoblauchbrot, Spätzle-Pfanne und belegten Fladen aus der "Hanfbeckerey". Ein paar Meter weiter drehen sich ganze Schweine über offenem Feuer, das Fleisch wird mit "von der Sau" beworben.

Axtwerfen und Bogenschießen

Höhepunkt des mittelalterlichen Treibens sind die täglichen Auftritte der Musiker, Tänzerinnen und Spielleute. Zu den Klängen von Schalmeien und Sackpfeifen wirbeln sie über die hölzerne Bühne. Lupus der Gaukler zählt zu den bekanntesten Gesichtern des Weihnachtsmarkts. Er begeistert das Publikum, indem er Bälle, Keulen und Fackeln jongliert. Sein Markenzeichen ist der trockene Humor. Der Spruch "Der Vater furzt, die Kinder lachen, so billig kann man Freude machen", gehört zu seinen Klassikern.

Einzigartig ist das hölzerne Kinderkarussell. Es wird mit Muskelkraft bemitleidenswerter Eltern betrieben – und ist das größte seiner Art in Deutschland. Wer noch nicht zu viel Met probiert hat, kann seine Zielgenauigkeit beim Axtwerfen oder Bogenschießen unter Beweis stellen. Die Händler und Künstlerinnen zeigen gerne ihre Handwerkskunst. Täglich gibt es Führungen für Besucher und Schulklassen, auch größere Gruppen werden empfangen.

Verwendete Quellen
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