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Geheimtipp: Hier kann man Vulkane "atmen" sehen


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Mofetten machen's möglich
Dieser Ort ist ein echter Geheimtipp in der Eifel


Aktualisiert am 05.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Laacher See bank area with methane bubblesVergrößern des Bildes
Hier blubbert's im See (Archivbild): Die Blasen entstehen durch sogenannte "Mofetten". (Quelle: IMAGO/xDrLangex/imago-images-bilder)

Nachrichten über Vulkanausbrüche kennt man aus Island oder dem Südpazifik. Das größte Vulkangebiet Mitteleuropas liegt jedoch in der Eifel – und es macht sich deutlich bemerkbar.

Erst kürzlich wurde der Laacher See in der Eifel zum schönsten See in Rheinland-Pfalz gewählt. Eine Wanderung am Seeufer oder der Besuch des Klosters Maria Laach bieten sich gerade jetzt im Herbst an.

Wenn es aber beim idyllischen Spaziergang plötzlich nach Schwefel riecht, ist so mancher Besucher irritiert. Grund dafür sind die sogenannten "Mofetten". Diese Erdspalten, aus denen Gase austreten, gibt es an Land und im Wasser der Seen. Dort bilden sich dann blubbernde Blasen an der Wasseroberfläche wie in einem Glas Mineralwasser.

Die Gase, unter anderem Kohlendioxid, stammen von Magma unter der Erdoberfläche. Vor 13.000 Jahren brach am Laacher See ein Vulkan aus, die gesamte Umgebung verschwand unter einer bis zu 60 Metern dicken Schicht aus vulkanischem Gestein. Im Vulkankrater entstand der heutige Laacher See.

Der heftige Vulkanausbruch war die letzte bekannte Eruption in der Eifel. Seit 13.000 Jahren liegt Mitteleuropas größtes Vulkangebiet mit mehr als 450 Vulkanen still – nur die Mofetten erinnern bis heute daran.

Wie wahrscheinlich ist ein erneuter Vulkanausbruch in der Eifel?

So spannend die Mofetten für Besucher auch sind – sie werfen auch Fragen auf. Könnte es in der Eifel wieder zu einem Vulkanausbruch kommen? Dieses Szenario wird aktuell intensiv erforscht. In einem Projekt namens "Large N" unter der Leitung des Deutschen Geoforschungszentrums (GFZ) wurden seit dem vergangenen Jahr 350 sogenannte "Geofone" in der Eifel aufgestellt, die unterirdische Erschütterungen messen. Derzeit sind die Forscher dabei, die Daten auszuwerten.

Eine Erkenntnis: Seit dem Jahr 2013 hat es zumindest regelmäßig sogenannte "niederfrequente Tiefenbeben" gegeben. Trotzdem gibt Projektleiter Thorsten Dahm aber schon mal erste Entwarnung: Aktuell müssten die Menschen in der Region keine Angst vor einem drohenden Ausbruch haben. Trotzdem möchten die Forscher gerne herausfinden, wie "tief der Vulkan schläft", so das GFZ auf seiner Website.

Wo genau kann man die Mofetten sehen?

Die meisten Mofetten gibt es heute nahe des Restaurants "Vulkan Waldfrieden" in Nickenich zu sehen. Wer das Naturschauspiel anschauen möchte, kann gegenüber des Restaurants parken, zum See hinunterlaufen und sich dort links halten. Nach rund zwei Kilometern erreicht man die Stelle mit den meisten Mofetten.

Adresse: Restaurant "Vulkan Waldfrieden", 56645 Nickenich , erreichbar über A61, Ausfahrt "Niederzissen"

"Lava-Dome" macht den Ausbruch erlebbar

Wer die Mofetten schon spannend fand, sollte auch das Vulkanmuseum in Mendig, "Lava-Dome" genannt, besuchen. Hier gibt es auf rund 700 Quadratmetern unter anderem eine multimediale Show über den Ausbruch des Wingertsbergvulkans, auf dessen Lavastrom die Stadt Mendig steht, und des Laacher-See-Vulkans zu sehen. Durch Bilder, Geräusche und Projektionen können die Besucher die Naturgewalt nachempfinden.

Adresse: Brauerstr. 1, 56743 Mendig. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17.30 Uhr

Verwendete Quellen
  • ardalpha.de: "So aktiv sind die Vulkane in der Eifel und in Bayern" vom 31.10.2022
  • eifel.info: Vulkanismus in der Eifel
  • gfz-potsdam.de: Wie tief schläft der Eifel-Vulkanismus?
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