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Köln: Ranghohe Kleriker bei Porno-Suche erwischt – wusste Woelki davon?


Skandal im Kölner Erzbistum
Ranghohe Kirchenmitarbeiter beim Porno-Suchen erwischt

Von t-online, pb

Aktualisiert am 18.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki vor dem Landgericht Köln (Archivfoto): Ob er von dem Skandal in den eigenen Reihen wusste, ist offen.Vergrößern des Bildes
Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki vor dem Landgericht Köln (Archivfoto): Ob er von dem Skandal in den eigenen Reihen wusste, ist offen. (Quelle: Christoph Hardt)

Im Erzbistum kursierten Listen mit Mitarbeitern, die in der Arbeitszeit nach Pornografie im Netz suchten. Sollte das verschwiegen werden?

Das Kölner Erzbistum wird laut einem Medienbericht von einem neuen Skandal erschüttert: Mehrere ranghohe Mitglieder des Erzbistums von Kardinal Rainer Maria Woelki sollen ihre Dienstrechner genutzt haben, um nach pornografischem Material im Internet zu suchen. Das berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" (KStA).

Laut der Zeitung wurde die Bistumsspitze um Woelki bereits im Juli vergangenen Jahres über das Nutzungsverhalten seiner Mitarbeiter informiert – es soll um rund 1.000 Fälle gehen, in denen Kirchenmitarbeiter versucht haben sollen, Seiten mit für die Katholische Kirche verwerflichem Material zu besuchen.

In diesen tausend Fällen scheiterten die Kirchen-Mitarbeiter an der digitalen "Kindersicherung" des Bistums. Wie oft es den Geistlichen gelang, sich tatsächlich erotisches Material im Netz auf den Dienstrechnern anzuschauen, ist offen.

Schauten sich die Kirchenmitarbeiter Minderjährige im Netz an?

Laut KStA führten einige der Websiten, die die Kleriker aufsuchen wollten, auch zu Unterseiten mit Begriffen wie "Teenager" und "Babes". Dort waren Aufnahmen teils sehr junger Frauen zu sehen. Ob diese minderjährig sind, lässt sich nicht überprüfen. Eine folgende Untersuchung des Erzbistums kam zu dem Schluss, dass es "keine Anhaltspunkte für strafrechtlich relevantes Verhalten" geben würde.

Die Kirche informierte daraufhin nicht die Polizei. Sollten die Vorfälle verschwiegen werden? Ein Insider sagte der Zeitung: "Hätten auf den Listen keine Kleriker gestanden, sondern nur Laien, wäre garantiert etwas unternommen worden." Ob der umstrittene Kardinal Woelki selbst von den Untersuchungen gegen seine Mitarbeiter wusste, blieb zunächst offen.

Brisant zudem: Gegen einen der damaligen Kirchen-Mitarbeiter, der auf einer Liste des Erzbistums mit den meisten Nutzungsanfragen zu pornografischem Material stand, ermittelt die Staatsanwaltschaft offenbar wegen des Verdachts auf Besitz und Beschaffung strafbarer Inhalte. Im Haus und im Büro des mittlerweile aus dem Erzbistum ausgeschiedenen Laien-Mitarbeiters hatte es laut KStA Anfang Juni eine Razzia gegeben.

Verwendete Quellen
  • ksta.de: Porno-Seiten von Dienstrechnern im Erzbistum Köln angesteuert
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