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Schaufensterpuppen vor Kölner Dom? Künstler prangert Missbrauch an


"Geschändet, missbraucht, gedemütigt"
Künstler prangert Missbrauch in der Kirche an

Von t-online, fe

02.08.2023Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:230802-0921-002919Vergrößern des Bildes
Die Installation von Dennis Josef Meseg: Der Künstler will direkt vor dem Kölner Dom ein Zeichen setzen. (Quelle: Oliver Berg)
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333 Schaufensterpuppen stehen vor dem Kölner Dom, heben mahnend ihre Finger. Der Künstler Dennis Josef Meseg prangert damit den Missbrauch in der Kirche an.

Der Wesselinger Künstler Dennis Josef Meseg ist für seine Installationen bekannt: Während der Corona-Pandemie machte er mit seiner bundesweiten "It is like it is" von sich reden, in deren Rahmen er Dutzende, in rot-weißes Flatterband gehüllte Schaufensterpuppen an öffentlichen und prominenten Plätzen in ganz Deutschland platzierte.

Vor dem Kölner Dom ist seit Dienstag seine neueste Installation zu sehen: "Shattered Souls … in a Sea of Silence". Dabei greift er erneut auf Schaufensterpuppen zurück – diesmal jedoch in Kindergröße.

Kunstinstallation soll auf Missbrauch aufmerksam machen

333 dieser Puppen hat Meseg mit seinen Helfern in weiß-purpurnes Band gewickelt, um sie vor dem Dom aufzustellen. Damit will der Künstler auf den Missbrauch von Kindern innerhalb der katholischen Kirche aufmerksam machen. "Weiß als Farbe der Unschuld und Purpur als Farbe der Beichte und Reue", erklärt Meseg die Farbauswahl.

"Zu Tausenden haben Gläubige die Kirche verlassen, mit ihren Kindern an der Hand, die als fröhliche junge Christen eintraten und als gebrochene Seelen wieder zurückkehrten", schreibt Meseg auf Instagram zu seiner neuesten Aktion. "Geschändet, missbraucht, gedemütigt."

Meseg: "Nicht die ganze Kirche, die Kinder missbraucht"

Die Kinder würden mit einer großen Last auf den Schultern "hinaus ins Leben" gehen, die sich, so Meseg, wie ein Makel anfühle. Niemand wolle den Kindern Gehör schenken, schildert der Künstler weiter. "Nicht in der Familie, nicht in der Kirche, wo bis in die höchsten Ränge gewissenlose Helfershelfer daran arbeiten, zu vertuschen, zu leugnen, den schuldigen Priester zu schützen."

Dabei gehe es Meseg nicht darum, die Katholische Kirche in Gänze anzuprangern, wie er in einem Interview mit dem "Domradio" erläuterte. "Es wird nicht die katholische Kirche an sich kritisiert, sondern der Umgang mit Tätern und Opfern, was man ja auch gerade in dem Fall mit Kardinal Woelki sieht", sagt er. "Es ist ja nicht die katholische Kirche, die die Kinder missbraucht, sondern es sind einzelne Priester, die den Ruf der kompletten Kirche runterziehen." Die Täter, so der Künstler, müssten konsequent zur Rechenschaft gezogen werden.

Im Netz findet die Installation, die noch bis zum 6. August vor dem Dom zu sehen ist, viel Anklang. "Solche öffentlich wirksame Aktionen sollte es viel öfter geben und vor allem gefördert werden", schreibt etwa ein Nutzer unter Mesegs Instagram-Beitrag. "Das ist toll und kann nicht mehr übersehen werden", meint eine andere.

Verwendete Quellen
  • instagram.com
  • domradio.de: "Opfern von Missbrauch muss Gehör geschenkt werden"
  • Eigene Recherche

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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