Sie arbeitete im Ausländeramt Köln Schleuser-Prozess: Über vier Jahre Haft für Stadt-Mitarbeiterin
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Die ehemalige Mitarbeiterin des Kölner Ausländeramts soll bestechlich gewesen sein und Dokumente gefälscht haben. Sie war laut Gericht Teil einer großer Schleuserbande.
Eine ehemalige Gruppenleiterin im Kölner Ausländeramt wurde vom Kölner Landgericht wegen gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern in acht sowie in sieben versuchten Fällen zu einer Haftstrafe von vier Jahren und drei Monaten verurteilt. Das berichtet die "Kölnische Rundschau". Demnach sahen die Richter unter anderem die Falschbeurkundung im Amt sowie die Bestechlichkeit als erwiesen an.
Die Staatsanwaltschaft hatte demnach sechs Jahre Haft gefordert. Die 60-Jährige, die seit 2010 im Ausländeramt tätig war, hat laut Anklage für das Fälschen der Dokumente für Einreisewillige mehr als 140.000 Euro kassiert, berichtet die Rundschau. Bereits beim Prozessauftakt am 6. Juni sei die Angeklagte geständig gewesen.
Festnahme im Zuge einer großangelegten Razzia
Festgenommen wurde die 60-jährige Stadtmitarbeiterin bei einer großangelegten Razzia gegen Schleuser im Oktober 2022. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Köln waren hier zeitgleich zwölf Objekte im Raum Köln, Gelsenkirchen und im Großraum Limburg durchsucht worden. Die Bundespolizei hatte nach eigenen Angaben 26 Fälle ermittelt, in denen mehrere Tausend Euro pro Schleusung bezahlt worden sein sollen.
Die Untersuchungen richteten sich gegen zehn weitere Tatverdächtige. Die schleusungswilligen Personen stammten überwiegend aus Syrien, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Die Ausweisdokumente seien laut Polizei teilweise durch "Mittelsmänner" ins Ausland gebracht worden. Diese seien dann bei der Ausreise vorgelegt, vor der Einreise nach Deutschland allerdings wieder vernichtet worden, damit die Eingereisten Asylanträge stellen konnten.
- KölnerRundschaus.de: Haftstrafe für Mitarbeiterin im Kölner Ausländeramt
- Mit Material der dpa