40.000 Ecstasy-Tabletten Polizei sprengt Drogenhändlerring – Rauschgift aus Postfiliale verschickt

Die Polizei hat einen Drogenhändlerring hochgenommen. Bei den Deals soll eine Postfiliale in Köln eine entscheidende Rolle gespielt haben.
Ein mutmaßlich international agierender Drogenhändler soll über eine Kölner Postfiliale mehrere Hundert Kilogramm Betäubungsmittel verschickt haben. Wie die Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch verkündeten, durchsuchten Einsatzkräfte mehrere Wohn- und Gemeinschaftsräume in Köln. Der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz und der Zentrale Kriminalinspektion Oldenburg zufolge wurden mehrere Haftbefehle vollstreckt.
Die Verdächtigen sollen chemische Drogen über das sogenannte Darknet vertrieben haben. In der Mitteilung der Polizei und Staatsanwaltschaft hieß es, es bestehe der Verdacht des bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge
Fast eine Million Euro Umsatz
Zwischen November 2019 und Dezember 2021 sollen zwei Hauptbeschuldigte im Alter von 37 und 42 Jahren in mehr als 9.000 Fällen Handel mit Betäubungsmitteln betrieben haben. In dieser Zeit sollen sie mindestens 740 Kilogramm Amphetamin, 19 Kilogramm MDMA, 40.000 Ecstasy-Tabletten und über 7 Kilogramm Methamphetamin in Umlauf gebracht haben. Nach bisherigen Ermittlungen sollen sie dabei einen Umsatz von mehr als 950.000 Euro gemacht haben.
Neben den beiden Hauptbeschuldigten sollen sieben weitere Personen mit deutscher und niederländischer Staatsbürgerschaft bei dem Drogenhandel geholfen haben. Den niederländischen Verdächtigen wird vorgeworfen, Kurierfahrten unternommen zu haben. Währenddessen sollen deutsche Betreiber und Mitarbeiter einer Postfiliale Pakete außerhalb der Öffnungszeiten angenommen und deren Zustellung über die Deutsche Post veranlasst haben.
Ein Hauptbeschuldigter ist untergetaucht
Wie die Polizei weiter mitteilte, seien gegen einen Hauptbeschuldigten, die mutmaßlichen Kuriere und die Verantwortlichen der Postfiliale Haftbefehle vollstreckt worden. Der zweite Hauptbeschuldigte sei untergetaucht. Die Verantwortlichen der Postfiliale seien noch am Mittwoch dem Amtsgericht Koblenz vorgeführt worden. Dieses hatte Untersuchungshaft angeordnet. Drei in den Niederlanden Festgenommene sollen am Donnerstag dem zuständigen Gericht in Amsterdam vorgeführt werden.
Am Mittwoch seien insgesamt mehr als 100 deutsche und niederländische Kräfte im Einsatz gewesen. Dabei stellten die Beamten schriftliche Unterlagen, Datenträger und Kommunikationsmittel sicher. Zudem fanden die Kräfte 55 Liter Amphetaminbase, eine Schusswaffe und Bargeld in Höhe von über 150.000 Euro. Dem Einsatz gingen laut Mitteilung mehr als zwei Jahre Ermittlungen voraus.
- Nachrichtenagentur dpa