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Grevenbroich: Klimaaktivisten sprengen eigenen Gerichtsprozess mit Flummis


41-Jährige hatte sich an Bahngleise gekettet
Klimaaktivisten sprengen Gerichtsprozess mit Flummis und Luftballons

Von t-online, jse

Aktualisiert am 16.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Schienenblockade am Kraftwerk Neurath (Archivbild): Wegen dieser Blockadeaktion steht eine 41-Jährige vor Gericht.Vergrößern des Bildes
Schienenblockade am Kraftwerk Neurath (Archivbild): Wegen dieser Blockadeaktion steht eine 41-Jährige vor Gericht. (Quelle: Tim Wagner/imago-images-bilder)
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Eine Gruppe Klimaaktivisten blockierte im November 2021 eine Bahnstrecke. RWE verlor dadurch 1,5 Millionen Euro. Der Gerichtsprozess gerät nun zur Show.

Herbst 2021: Eine Gruppe von Klimaaktivisten sitzt auf den Bahnschienen in Richtung des Braunkohlekraftwerks Neurath. Einige von ihnen gipsen sich sogar in eine Röhre ein. Die Polizei ist den ganzen Tag damit beschäftigt, die Aktivisten von der Strecke zu bringen. Der Zugverkehr steht still.

1,5 Millionen Euro will RWE durch die Blockadeaktion verloren haben, das Kraftwerk musste für einen Tag heruntergefahren werden. Eine Frau aus Bonn, die sich damals auf die Schienen gesetzt hatte, stand am Montag in Grevenbroich vor Gericht, wie die "Bild"-Zeitung und die "Rheinische Post" berichten.

Richterin muss Prozess abbrechen

Nun also der Prozess, der tatsächlich nie wirklich ins Laufen kam: Nach übereinstimmenden Medienberichten sorgten Klimaaktivisten, die als Zuschauer im Gebäude waren, von Anfang an für Unruhe, wollten sich nicht ausweisen, veranstalteten ein Picknick vor der Tür.

Und auch prozessuale Hürden soll es gegeben haben: Noch vor Verlesung der Anklage verlangte die Verteidigung der 41-jährigen Aktivistin nach einem weiteren Rechtsbeistand – und präsentierte einen Mann, der dem Gericht vorher gänzlich unbekannt gewesen war. Wichtige Dokumente lagen der Richterin in der Kürze der Zeit nicht vor – Prozessabbruch.

Im Gericht: Klimaaktivisten werfen Flummis, Bälle und Konfetti

Doch auch hier endete die Show der Klimaaktivisten nicht: Noch im Verhandlungssaal sollen sie, so schreibt es die "Bild", mit Konfetti und Flummis geworfen haben. Durch das Treppenhaus flogen laut "Rheinischer Post" Luftballons und Bälle. Kooperieren will die Angeklagte wohl auch weiterhin nicht: Ein schnelles Ende könne es nur geben, wenn die Staatsanwaltschaft die Klage fallen lässt, zitiert die "Rheinische Post" Verteidigerin Anna Busl.

Die Klimaaktivisten verbuchten die Blockade im November 2021 übrigens als Erfolg: Durch den Ausfall des Kraftwerkes seien weniger Schadstoffe ausgestoßen worden. Das Gegenargument von RWE: An anderer Stelle seien stattdessen die Kapazitäten erhöht worden.

Verwendete Quellen
  • rp-online.de: "Aktivisten werfen Flummis im Gericht" vom 15. Mai 2023
  • bild.de: "Möchtegern-Anwalt sprengt Tessas Prozess" vom 15. Mai 2023
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