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Roger Waters Konzert in Köln: Musiker nennt US-Präsidenten Kriegsverbrecher


Eklat um Skandal-Rocker in Köln
Roger Waters nennt US-Präsidenten "Kriegsverbrecher"

Von t-online, jse, olf

Aktualisiert am 10.05.2023Lesedauer: 3 Min.
Roger Waters: Auch bei seinem Kölner Konzert gab es einen Skandal.Vergrößern des Bildes
Roger Waters: Auch um sein Konzert in Köln gibt es Aufregung. (Quelle: Carlo Vergani/imago-images-bilder)

Das umstrittene Konzert von Roger Waters fand trotz Boykottaufrufen am Dienstag statt. Der 79-Jährige sorgte erneut für einen Eklat.

Bei seinem Konzert am Dienstagabend in Köln hat Rockstar Roger Waters für einen Eklat gesorgt – und alle US-Präsidenten seit 1981 als "Kriegsverbrecher" bezeichnet. Waters spielte vor 11.000 Fans in der Kölner Lanxess Arena. Der 79-Jährige ist nicht nur für seine Musik bekannt, sondern insbesondere auch für seine fragwürdigen Aussagen über das Existenzrecht Israels oder zur Kriegsschuld Russlands. Vor dem Konzert hatte es deswegen Boykottaufrufe gegeben.

Laut übereinstimmenden Medienberichten des "Kölner Stadtanzeigers", der "WAZ" und der "Bild" sollen die Gesichter der Präsidenten Ronald Reagan, George Bush, Bill Clinton, George W. Bush, Barack Obama, Donald Trump und Joe Biden auf einer Leinwand an der Bühne präsentiert worden sein – versehen mit dem Schriftzug "Kriegsverbrecher". Auch die chinesischen und russischen Machthaber Xi und Putin seien Teil dieser Darstellung gewesen.

Schweineballon mit dem Namen eines israelischen Unternehmens

Darüber hinaus soll Waters erneut einen Ballon mit einer anti-israelischen Botschaft in der Lanxess-Arena aufsteigen lassen haben. Bedruckt war der Ballon unter anderem mit dem Satz "Den Armen stehlen und den Reichen geben" – und dem Namen der israelischen Rüstungsfirma "Elbit Systems". Waters war bereits früher in die Kritik geraten, weil er Ballons in Schweineform bei seinen Konzerten gezeigt hatte, auf denen ein Davidstern abgebildet war.

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Außerdem sollen vor der Halle Flyer mit antisemitischen Parolen verteilt worden sein. Das Bündnis "Raba", das sich gegen Antisemitismus einsetzt, teilte bei Twitter Fotos des Flyers, der die Grauen des Holocausts relativieren soll.

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Wie der "Stadtanzeiger" berichtete, hingen von der Deutzer Brücke, die in der Nähe der Arena steht, "Respekt"- und Regenbogenflaggen. Auf den vier LED-Boards in der Lanxess Arena, die von allen Seiten gut zu sehen sind, wurde ein Zitat aus dem Pink-Floyd-Song "Hey You" gespielt: "Together we stand, divided we fall (zu deutsch: Wir stehen zusammen, getrennt fallen wir) – für eine Welt ohne Ausgrenzung."

Roger Waters dankt seinen Fans

Vor dem Konzert hatten einige Menschen gegen den Auftritt Waters protestiert. Auf Twitter postete der User "LoveGuerillero" Bilder von dem Protest.

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Waters hingegen dankte auf seinem Twitter-Kanal vor allem seinen Unterstützern: "Danke euch, das bedeutet mir so viel. Der Kampf um grundlegende Menschenrechte geht weiter. Wir werden den ganzen rassistischen Mist überwinden. In Liebe R." Wie der "Stadtanzeiger" schrieb, hielten 62 Menschen aus den palästinensischen Gemeinden Köln und Bonn eine Mahnwache vor dem Konzert.

Trotz der verschiedenen Proteste blieb es rund um die Lanxess Arena friedlich, wie "Express" und "Stadtanzeiger" berichteten.

Proteste vor dem Konzert

Vor dem Konzert hatten zahlreiche Initiativen und Verbände für ein Verbot des Konzerts plädiert, selbst die Oberbürgermeisterin Kölns, Henriette Reker, hatte sich gegen die Aussagen von Waters gestellt. Bei der Kundgebung "Gegen jeden Antisemitismus", organisiert von der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V., hatte Rekers gesagt: "In Bezug auf Antisemitismus kann es kein anderes Interesse geben, als ihn zu bekämpfen." Auf Twitter machte Rekers ihren Standpunkt auch nach der Veranstaltung noch einmal deutlich: "Antisemitismus hat in Köln keinen Platz. Wir dulden ihn nicht. Wir dulden nicht, wenn er offen ausgesprochen oder impliziert wird. Wir dulden ihn nicht stillschweigend. Köln zeigt heute, wo es steht."

Nach dem Konzert hat Waters noch fünf weitere Konzertauftritte in Deutschland. Frankfurt scheiterte mit dem Versuch, das Konzert abzusagen. Auch in den anderen Städten gab es bereits Proteste gegen den Auftritt des Künstlers.

Hintergrund zum Beitrag

Eine frühere Version dieses Artikels wurde unter der Überschrift "Trotz Protesten blieb das Konzert friedlich" veröffentlicht. Im Laufe des Tages hat sich die Informationslage geändert. Wir haben den Text entsprechend angepasst.

Verwendete Quellen
  • ksta.de: "Wie Roger Waters sein Publikum in Geiselhaft nimmt"
  • express.de: "Skandal-Konzert in der Arena: Nach der Pause kam es zu verstörenden Szenen"
  • rp-online.de: "Botschaften-Festival bei Roger Waters-Konzert" vom 10. Mai 2023
  • bild.de: "Umstrittener Künstler in Köln: Roger Waters betitelt US-Präsidenten als Mörder" vom 10. Mai 2023
  • waz.de: "Umstrittener Roger Waters feuert in Köln mit Polit-Parolen" vom 10. Mai 2023
  • twitter.de: Roger Waters
  • twitter.de: Henriette Reker
  • twitter.de: Love Guerillo
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