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1. FC Köln: Fifa verhängt Transfersperre – Absurde Willkür mit Folgen?


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Transfersperre
Gefangen in Absurdistan: Der FC Köln ist der Fifa ausgeliefert

MeinungVon Marc Merten

Aktualisiert am 31.03.2023Lesedauer: 2 Min.
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Jaka Cuber Potocnik (Archivbild): Wegen seines Transfers hat der FC nun mächtig Ärger. (Quelle: IMAGO/Herbert Bucco)
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Ein allzu naiver 1. FC Köln bekommt die ganze Willkür der Fifa zu spüren. Sollte der Einspruch beim Cas erfolglos bleiben, droht ein gewaltiger Absturz.

Wer sich in den vergangenen Wochen beim 1. FC Köln wegen des anhängigen Verfahrens bei der Fifa erkundigte, bekam unbekümmerte Antworten. Der FC war sich rund um den 2022 getätigten Transfer von Jaka Cuber Potocnik keiner Schuld bewusst und glaubte sich keine allzu großen Sorgen machen zu müssen.

Die Geißböcke hatten die Rechnung ohne die Fifa gemacht. Der Weltverband hat seine eigenen Regeln. Wenn ein vermeintlich Geschädigter einfach irgendetwas behaupten kann und die andere Seite dazu verpflichtet ist, das Gegenteil zu beweisen, sind Willkür und kaum nachvollziehbaren Urteilen Tür und Tor geöffnet.

Wie beweist man, dass man etwas nicht gesagt hat?

So auch jetzt: Der 1. FC Köln konnte nicht glaubhaft versichern, den einstigen Nachwuchsspieler von Olimpija Ljubljana NICHT zum Vertragsbruch angestiftet zu haben. Der slowenische Klub musste seinen Vorwurf nicht einmal beweisen. Für den Fifa-Schuldspruch und die drastische Strafe gegen den FC – zwei Transferperioden ohne Spielerverpflichtungen – reichte es trotzdem.

Eigentlich eine Geschichte aus Absurdistan: Denn wie beweist man, dass eine Unterredung (die für eine Anstiftung nötig gewesen wäre) nicht stattgefunden hat, wenn sie wirklich nicht stattgefunden hat? Sei's drum, der FC ist an dieses Urteil gebunden. Der einzige Ausweg führt über den Internationalen Sportgerichtshof. Und dort muss der FC nun alles auffahren, was an Zeugenaussagen, Schriftstücken und anderen Beweisen möglich ist.

Sollte es den Geißböcken nicht gelingen, das Urteil in einen Freispruch umzuwandeln oder zumindest abzuschwächen, droht dem 1. FC Köln riesiges Unheil: Der aktuelle Kader ohne die zu erwartenden Abgänge im Sommer (vor allem Ellyes Skhiri) scheint nicht stark genug zu sein für den Klassenerhalt in der kommenden Saison. Auch, weil mehrere Positionen insbesondere in der Defensive nur noch einfach besetzt wären und Lücken nicht durch Neuzugänge geschlossen werden dürften.

Substanzverlust wäre nicht zu kompensieren

Der Transfersommer 2023 sollte eigentlich zu einem großen Umbruch genutzt werden. Stattdessen würde ein Bestehen des Fifa-Urteils die Probleme nur noch vergrößern, die Zukunft einiger Stars infrage stellen, selbst einen Verbleib von Steffen Baumgart in Zweifel ziehen. Statt in Zeiten der finanziellen Sanierung mehrere Schritte nach vorne zu machen, bestünde die Gefahr, dass das gerade erst wieder neu gelegte Fundament Risse bekommt.

Risse, die nicht so einfach zu kitten wären. Denn ein einjähriges Transferverbot würde einen Substanzverlust bedeuten, den eine Mannschaft wie der 1. FC Köln aus dem Mittelfeld der Bundesliga kaum kompensieren könnte. Daher kann es in den kommenden Wochen für die Geißböcke nur um eines gehen: um Siege – auf dem Platz, aber auch vor Gericht.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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