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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Karneval in Köln Rosenmontagszug zeigt genderneutralen "Schneemensch"

Der Kölner Karneval ist nicht nur Spaß, sondern immer auch politisch. In diesem Jahr griffen die Karnevalisten zwei große gesellschaftliche Entwicklungen auf.
Putin küsst den Teufel, Christine Lambrecht wird zum Mond geschossen – politische Satire gehört auch in diesem Jahr zum Programm des Rosenmontagszuges in Köln. Mit aufwändig gestalteten Mottowagen halten die Karnevalsgesellschaften Deutschland den Spiegel vor.
Im Vorfeld des Karnevals war bereits viel über kulturelle Aneignung bei der Kostümierung diskutiert worden. Während einige der Meinung sind, dass Indianer- oder Mexikanerkostüme nicht mehr zum guten Ton gehören, sehen andere die Debatte als überzogen an. Im Rosenmontagszug durfte das Thema daher offenbar nicht fehlen. Eine Karnevalgesellschaft zeigte einen roten Funken, der einen blauen Funken der kulturellen Aneignung bezichtigt.
Die roten und blauen Funken sind zwei große Kölner Karnevalsgesellschaften, die sich in roter beziehungsweiser blauer traditioneller Kleidung zeigen. 1870 hatten sich die Blauen Funken von den 1823 gegründeten Roten Funken abgespalten.
Auf einem anderen Wagen stand das Thema Gendern und Genderneutralität im Mittelpunkt. Er zeigt die Evolution eines Schneemanns, als traditionelle Figur mit Karotten-Nase zur "Schneefrau" mit Kopftuch und schließlich zu einer Mischung aus Mann und Frau mit Penis und Brüsten.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa