Ausfälle und Verspätungen KVB schließt schnelle Verbesserung aus

Bei der KVB herrscht Chaos – Busse und Bahnen fallen aus, bei den Fahrgästen wächst die Frustration. Nun äußert sich der Verkehrsbetrieb.
Frust bei Fahrgästen der KVB: Seit Wochen häufen sich bei den Kölner Verkehrsbetrieben die Ausfälle und Verspätungen. Mit Bus oder Bahn pünktlich von A nach B zu kommen, ist derzeit beinahe ein Ding der Unmöglichkeit. Woran aber liegt es, dass bei der KVB ein derartiges Betriebs-Chaos herrscht?
Auf Anfrage von t-online führt ein Sprecher der KVB zunächst den hohen Krankenstand beim Fahrpersonal an. Die Krankenquote liege demnach zwischen 15 und 20 Prozent. "Für die Personalplanung wird immer ein gewisser Krankenstand auf Basis von Daten aus den vergangenen Jahren zugrunde gelegt", erklärt der Sprecher und fügt hinzu, dass diese Daten regelmäßig überprüft werden würden. Der "andauernd hohe" Krankenstand in diesem Jahr wäre jedoch nicht absehbar gewesen.
"Teilweise längere Wartezeiten" bei Bus und Bahn
Daher würden die eingeplanten Personalreserven nicht ausreichen, um die Krankenquote auszugleichen. Spontane Krankmeldungen würden das Problem weiter verschärfen. Ebenso wie die steigende Nachfrage "nach Teilzeitarbeit", die vor allem den Busbereich beträfe, und die "leicht erhöhte Fluktuation in der Belegschaft." Laut dem KVB-Sprecher gäbe es also eine Vielzahl von Gründen, die zur aktuell schwierigen Personalsituation beitragen würden.
Damit gehen Ausfälle bei Bus und Bahn einher, durch die es zu "teilweise längeren Wartezeiten" für die Fahrgäste komme. Außerdem sind Busse und Bahnen – wenn sie denn fahren – regelmäßig überfüllt. "Das entspricht nicht dem, was die Fahrgäste von uns erwarten können und auch nicht unseren eigenen Ansprüchen", erklärt die KVB gegenüber t-online.
Dienstplan soll 2023 überarbeitet werden
Damit, dass sich die Situation in den kommenden Tagen beruhigt, sei derzeit jedoch nicht zu rechnen. Schließlich könne die KVB "eine deutliche Verbesserung erst mittelfristig in Aussicht stellen." Um dem Personalnotstand entgegenzuwirken, hätten die Verkehrsbetriebe bereits vor Monaten ihre Fahrschulkapazitäten ausgebaut. Dabei müsse die KVB jedoch anmerken, dass sie für die offenen Stellen nicht so zügig wie gewünscht geeignete Bewerber findet. Vor der Corona-Pandemie sei das anders gewesen.
Zum Jahresbeginn möchte die KVB jetzt zunächst ihre Dienstpläne überarbeiten. Damit soll versucht werden, "auf drei Linien zumindest ein wenig mehr Stabilität zu bekommen." Drei Linien sind zwar nicht viel, aber ein Anfang wäre das zumindest schonmal.
- Anfrage bei den Kölner Verkehrs-Betrieben
- kvb.de: Kundenzeitung der KVB Ausgabe 60 (Dezember 2022)